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Ewiger Abschied, Aufbruch und Erwartung

Ingo Metzmacher dirigiert zum Abschluss der DSO-Themenreihe ›Aufbruch 1909‹ Gustav Mahlers ›Lied von der Erde‹ und Schönbergs Monodram ›Erwartung‹

Ingo Metzmacher dirigiert zum Abschluss der DSO-Themenreihe ›Aufbruch 1909‹ Mahlers ›Lied von der Erde‹ und Schönbergs ›Erwartung‹. Solisten sind ngela Denoke (Sopran), Christianne Stotijn (Mezzosopran) und Stephen Gould (Tenor).

Das große Finale. Zwei Hauptwerke der Epoche beschließen an den Konzertabenden vom 26. und 27. Mai die DSO-Themenreihe ›Aufbruch 1909‹ in der Berliner Philharmonie: Gustav Mahlers Gesangssymphonie ›Das Lied von der Erde‹ aus den Jahren 1907|08 und Arnold Schönbergs Monodram ›Erwartung‹, entstanden 1909. Chefdirigent Ingo Metzmacher stellt die wegweisenden Kompositionen mit einer prominenten Solistenriege vor: Angela Denoke (Sopran), Christianne Stotijn (Mezzosopran) und Stephen Gould, der die Tenor-Partie dankenswerter Weise kurzfristig für den erkrankten Johan Botha übernimmt.

Mahler lässt in seinem ›Lied von der Erde‹ das Leben in seiner ganzen Fülle besingen, führt die Endlichkeit vor Ohren, schreibt seiner Partitur schließlich den Abschied vom Diesseits ein. Seine eigentlich neunte Symphonie komponierte er vor dem Hintergrund persönlicher Schicksalsschläge: Seinen Posten als Direktor der Wiener Hofoper musste er niederlegen, seine Tochter Maria Anna verstarb an Diphterie, ihm selbst wurde ein schweres Herzleiden diagnostiziert. Die empfundene Wehmut über diese Tragödien liegt in der Musik offen. Ingo Metzmacher aber ist sich sicher, dass außer der Erfahrung der Endlichkeit des Lebens noch andere Töne mitschwingen: »Mahler komponiert den ›Abschied‹ so, als hätte er gewusst, dass hier auch im Musikalischen etwas zu Ende ging. Und es brauchte jemand anderen, der über die Schwelle trat in eine neue Welt: Arnold Schönberg.«

Schönbergs Musik kündet von einer neuen Zeit, proklamiert aufs Schärfste einen Bruch mit dem romantischen Idiom. Das was der Wiener Neutöner in seiner Kammermusik bereits erprobt hatte, das Verlassen des gesicherten Grunds der Dur-Moll-Tonalität, tritt hier in der großen Form offen zutage. Wie bei Mahler werden in Schönbergs Kurzdrama mit einer einzigen Akteurin ›Erwartung‹ Schönheit, Liebe, Rausch und Abschied zum Fluchtpunkt jenseits des absoluten Gegensatzes von Leben und Tod.

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