Jüdisches Exil in Shanghai

Foto: Hyesoo Chung

am 31.10.2024 und 03.11.2024

Während des Nationalsozialismus fanden mindestens 18.000 jüdische Geflüchtete Aufnahme und Rettung in Shanghai. Sie hatten dennoch mit einer verordneten Ghettoisierung, Kriegseinwirkungen, Inflation und Mangelversorgung zu kämpfen. Vor diesem historischen Hintergrund hat der US-amerikanische Komponist Aaron Zigman ein modernes  Oratorium komponiert, das von der Liebe zweier Menschen Ende der 1930er-Jahre erzählt. ›Émigre‹ ist ein triumphales, ein lebensbejahendes Werk, das nach dem überwältigenden Erfolg in Shanghai und New York nun beim DSO am 3. November 2024 erstmals in Europa aufgeführt wird. Unter der Leitung des Dirigenten Long Yu steht dem DSO neben einem prominent besetzten Ensemble auch der Rundfunkchor Berlin zur Seite.

Aaron Zigman

gehört zu den prominenten Komponisten der USA. Zu mehr als 70 Hollywoodfilmen und Fernsehprogrammen hat er die Soundtracks geschrieben, darunter ›Wie ein einziger Tag‹, ›Brücke nach Terabithia‹ oder ›Sex and the City‹. Seine Musik verbindet den Hollywoodsound mit Anklängen an Puccini oder Bernstein. Für den Pianisten Jean-Yves Thibaudet hat Zigman das Klavierkonzert ›Tango Manos‹ komponiert. Sein Oratorium ›Émigré‹ entstand 2023 nach einem Libretto von Mark Campbell und weiteren Texten von Brock Walsh.

Gesprächskonzert

Unter den geflüchteten Jüdinnen und Juden befanden sich mehr als 450 Musiker:innen. Dem kulturellen Leben, das sie im Exil entfalteten, widmet sich ein Gesprächskonzert am 31. Oktober 2024 in der W. Michael Blumenthal Akademie mit Sophie Fetthauer, Spezialistin für Exilmusik, das in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Berlin stattfindet.  

Ein Streichquartett des DSO mit Olga Polonsky und Lauriane Vernhes (Violine), Francesca Zappa (Viola) und Claudia Benker-Schreiber (Violoncello) spielt dazu Werke von Erwin Schulhoff, Wolfgang Fraenkel, Otto Joachim, Aaron Avshalomov, Aaron Zigman, Chen Gexin  und Ding Shan-de. 


In Kooperation mit

Émigré: Konzerte 2024/2025