Alexander Steinbeis
Orchesterdirektor
Kontakt
Alexander Steinbeis
Orchesterdirektor
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
im rbb-Fernsehzentrum
Masurenallee 16–20
14057 Berlin
Tel 030. 20 29 87 530
Fax 030. 20 29 87 539
E-Mail Alexander Steinbeis
Alexander Steinbeis trat mit Beginn der Spielzeit 2007|2008 das Amt des Orchesterdirektors beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) an, nachdem ihn Ingo Metzmacher, von 2007 bis 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO, im März 2006 als Leiter der künstlerischen Planung zum Orchester verpflichtet hatte. Im August 2019 gab er bekannt, dass er auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit zum Ende der Saison 2019|2020 beenden wird. Alexander Steinbeis nahm im September 2010 den damals 32-jährigen Tugan Sokhiev als Nachfolger Metzmachers ab der Saison 2012|2013 für vier Jahre unter Vertrag, im November 2015 den ebenfalls zu dieser Zeit erst 32-jährigen Robin Ticciati, der die Position im September 2017 für zunächst fünf Jahre übernommen hat.
Durch seine innovative Programmkonzeption und die Verpflichtung namhafter Künstlerinnen und Künstler hat Alexander Steinbeis das Profil des Orchesters als experimentierfreudigen und exzellenten Klangkörper national und international geschärft und konsequent weiterentwickelt. So legte er in den Spielzeiten ohne Chefdirigent mit den Konzertreihen ›Nachtgestalten‹ und ›Grenzwege‹ Jahres-programme mit saisonübergreifenden Themenschwerpunkten vor, zog Programmlinien mit besonderen Entdeckungen, etwa den Zyklen aller Symphonien von Ralph Vaughan Williams und Bohuslav Martinů unter Sir Roger Norrington. Aufmerksamkeit erzielte er auch durch konzertante Opernaufführungen, u. a. von Weills ›Der Silbersee‹ unter Ingo Metzmacher oder Barbers ›Vanessa‹ unter David Zinman.
Mit Projekten an neuen und ungewöhnlichen Spielstätten wie dem Kunsthaus Tacheles, der Villa Elisabeth in Berlin Mitte oder dem Heimathafen Neukölln sowie, seinerzeit gemeinsam mit Ingo Metzmacher, der Einführung des jungen Konzertformats der Casual Concerts öffnete er das Orchester für neue Hörerkreise. Für nachhaltige Partnerschaften und die Vernetzung mit Berliner Kulturinstitutionen setzte er sich u. a. durch die Kammerkonzertreihe ›Notturno‹, die das DSO seit zehn Jahren in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz veranstaltet, ein.
Als Orchesterdirektor ist Alexander Steinbeis neben der Programmplanung und Dramaturgie für die Verpflichtung der Künstlerinnen und Künstler sowie für die Tourneeplanung des Orchesters verantwortlich. Zu den Gastdirigenten, die Alexander Steinbeis regelmäßig verpflichtet, zählen etablierte Pultgrößen wie DSO-Ehrendirigent Kent Nagano, Herbert Blomstedt, Sir Mark Elder, Manfred Honeck, Sakari Oramo, Sir Roger Norrington sowie herausragende Dirigentinnen und Dirigenten der jüngeren Generation, etwa Karina Canellakis, Mirga Gražinytė-Tyla, Jakub Hrůsa, Raphaël Pichon, Cristian Măcelaru oder Santtu Matias-Rouvali. In seiner Amtszeit kann das DSO auf drei erfolgreiche Asientourneen sowie eine Südamerikatournee zurückblicken, ebenso auf regelmäßige Engagements bei renommierten Festivals wie den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, dem Beethovenfest Bonn und auf Opern- und Konzert-Residenzen im Festspielhaus Baden-Baden. Im Oktober 2019 geht das Orchester unter der Leitung Robin Ticciatis auf eine weitere zweiwöchige Asientournee mit Auftritten in Japan, Südkorea und China.
Im Bereich der Musikvermittlung rief er mit dem ›Symphonic Mob‹ ein Erfolgsformat ins Leben, das seit 2016, u. a. mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes, auch deutschlandweit umgesetzt wird. Durch die Projektreihe TRIKESTRA mit dem STEGREIF.orchester und der jungen norddeutschen philharmonie sucht er seit 2018 den Schulterschluss mit den kreativen Potenzialen der freien Berliner Musikszene als ein Ideenlabor für neue Konzert- und Musikvermittlungskonzepte.
Unter der Ägide von Alexander Steinbeis kann das DSO auf konstant hohe Auslastungszahlen um die 85 % bei durchschnittlich 50 Symphoniekonzerten in Berlin verweisen. 2015 legte das Orchester mit einer Auslastung von 89 % die bis dato beste in seiner Geschichte vor. Auch die Abonnentenzahlen konnten in Alexander Steinbeis‘ Amtszeit stetig ausgebaut werden. Für das Konzertjahr 2018 wurden zudem erstmals Karteneinnahmen in Höhe von über 2 Millionen Euro erzielt.
1974 in München geboren, wuchs Alexander Steinbeis in Deutschland und Großbritannien auf. Nach dem Studium im Fach Management|Kulturmanagement in London, Paris, Oxford und Berlin sammelte er erste Erfahrungen im Bereich der Konzertorganisation an der Opéra National de Paris und der Berliner Staatsoper Unter den Linden sowie bei Konzertagenturen in Frankreich und Deutschland. 1999 verpflichtete ihn Seiji Ozawa als Stellvertretenden Leiter der künstlerischen Planung zum Boston Symphony Orchestra in die USA, wo er bis 2005 tätig war. Dort zählten Konzertplanung und Dramaturgie für Konzerte des Klangkörpers in Boston und des Tanglewood Festivals zu seinen Aufgaben. In diesem Rahmen verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit Seiji Ozawa. Darüber hinaus verantwortete er in dieser Zeit eine Reihe wissenschaftlicher Musiksymposien in Zusammenarbeit mit der Harvard University. Neben seiner Tätigkeit für das DSO hielt Alexander Steinbeis in den Jahren 2012 bis 2014 einen Lehrauftrag im Fach ›Konzertdramaturgie‹ an der Hochschule für Musik und Theater ›Felix Mendelssohn Bartholdy‹ Leipzig im Rahmen des Studiengangs ›Dramaturgie‹.
Stand: August 2019
