Biografie
Der in den USA geborene und in Israel aufgewachsene Gil Shaham begann seine Violinstudien im Alter von sieben Jahren bei Samuel Bernstein in Jerusalem und setzte sie bei Haim Taub fort. Nach Kursen bei Dorothy DeLay und Jens Ellermann in den USA gewann der Geiger 1982 den Ersten Preis beim israelischen Claremont Wettbewerb. Daran schloss sich ein Stipendium an der Juilliard School of Music in New York an, wo er neben Dorothy DeLay auch von Hyo Kang ausgebildet wurde. Bereits im Alter von zehn Jahren gab Gil Shaham beim Jerusalem Symphony Orchestra sein erstes Konzert, bald darauf folgte ein Soloauftritt mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta.
Gil Shaham tritt mit renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mit dem Boston, dem Chicago und dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Los Angeles und dem New York Philharmonic sowie dem Orchestre de Paris auf. Beim DSO Berlin gastierte der Geiger zuletzt im Juni 2022, als er Tschaikowskys Violinkonzert interpretierte.
Der Musiker arbeitet mit Dirigenten wie Antonio Pappano, David Robertson, Lionel Bringuier und Gustavo Dudamel.
Zu den Höhepunkten der letzten Jahre gehören die Einspielung und Aufführung der gesamten Sonaten und Partiten für Violine solo von J.S. Bach.
Für seine Einspielungen erhielt Shaham zahlreiche Preise, darunter den Grammy Award, den Grand Prix du Disque, den Diapason d’Or und den Gramophone Editor’s Choice. Er nahm u. a. das Klaviertrio von Tschaikowsky mit Yefim Bronfman und Truls Mørk und Elgars Violinkonzert mit dem Chicago Symphony Orchestra unter David Zinman auf. Gemeinsam mit seiner Schwester, der Pianistin Orli Shaham, veröffentlichte er die CD ›Nigunim‹ mit Werken, die auf jüdischen Volksweisen beruhen. Zudem konzipierte er eine Aufnahme-Reihe mit Violinkonzerten der 1930er Jahre.
Gil Shaham wurde 1990 mit einem Avery Fisher Career Grant ausgezeichnet, 2008 erhielt er den begehrten Avery Fisher Prize. Im Jahr 2012 wurde er von Musical America zum Instrumentalisten des Jahres gewählt.
Der Geiger spielt die Stradivari ›Gräfin Polignac‹ von 1699.
Juli 2021