Biografie

Der britische Cellist Steven Isserlis, Commander of the British Empire, wird weltweit für seine stupende Technik und seine außerordentliche Musikalität und Kreativität gefeiert.

Als Solist konzertiert er mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic und dem Tonhalle-Orchester Zürich sowie dem Münchener Kammerorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Mahler Chamber Orchestra.

Er tritt mit führenden Orchestern und Dirigent:innen auf und gibt Recitals in den wichtigsten Musikzentren. Als ständiger Gast der Wigmore Hall, des ›92nd St Y‹ in New York oder der Salzburger Festspiele konzertiert er solistisch oder in Kammerformationen mit Partner:innen wie Joshua Bell, Isabelle Faust, András Schiff, Stephen Hough, Olli Mustonen, Connie Shih und Richard Egarr. Seine Programme stellt er gern zu besonderen Themen zusammen, darunter zu Erkundungen tschechischer Musik, zur Affinität des Cellos zur menschlichen Stimme, zur Musik im Ersten Weltkrieg in ›The Cello in Wartime‹ und zuletzt zur wechselseitigen Inspiration von Komponistinnen und Komponisten in ›Composers and their Muses‹.

Beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin war Isserlis zuletzt in der Spielzeit 2014/2015 mit Brittens Symphonie für Violoncello und Orchester unter Robin Ticciati zu Gast.

Sein besonderes Interesse gilt der historischen Aufführungspraxis. Er konzertiert mit den führenden Barockorchestern und leitet Kammerorchester oft selbst vom Cello aus. Als ebenso begeisterter Interpret zeitgenössischer Musik hat er mit Komponisten wie John Tavener, Wolfgang Rihm und György Kurtág zusammengearbeitet und zahlreiche Werke uraufgeführt.

Zu Steven Isserlis’ umfangreicher und preisgekrönter Diskografie gehören die kompletten Solocellosuiten von Johann Sebastian Bach, welche als Gramophone’s Instrumental Album of the Year  prämiert wurden, Beethovens Gesamtwerk für Cello und Klavier, Konzerte von Carl Philipp Emanuel Bach und Haydn, die Konzerte von Elgar und Walton sowie das Doppelkonzert von Brahms mit Joshua Bell und der Academy of St Martin in the Fields.

Auch als Autor ist der Brite aktiv: Gemeinsam mit der Komponistin Anne Dudley hat er drei musikalische Geschichten geschrieben, seine beiden bei Faber & Faber erschienenen Kinderbücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Sein jüngstes Buch für Faber über die Bach-Suiten erschien 2021 und wurde als »Book of the Year« ausgezeichnet. 

Isserlis erhielt u. a. den Schumann-Preis der Stadt Zwickau, den Piatigorsky-Preis, den Glashütte Original MusikFestspielPreis und die Wigmore Hall Gold Medal. 2013 wurde er in die Gramophone Hall of Fame aufgenommen – als einer von nur zwei Cellisten, denen diese Ehre schon zu Lebzeiten zuteilwurde.

Steven Isserlis spielt das Stradivari-Violoncello ›Marquis de Corberon‹ von 1726, eine Leihgabe der Royal Academy of Music.

November 2022