Biografie

Vladimir Ashkenazy gehört als Dirigent und Pianist zu den herausragenden Musikerpersönlichkeiten. Nachdem er 1955 den zweiten Platz beim Chopin-Wettbewerb in Warschau erreichte und im Anschluss den Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel sowie den Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau gewann, etablierte er sich als Pianist von Weltruf mit einer umfassenden Konzert- und Aufnahmetätigkeit, für die er vielfach mit Preisen wie dem Grammy-Award geehrt wurde.

Seit mehr als 35 Jahren bildet das Dirigieren den größten Teil der Aktivitäten von Vladimir Ashkenazy. Weltweit arbeitet er mit führenden Orchestern zusammen, u. a. den Berliner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic, Boston und San Francisco Symphony sowie dem Royal Concertgebouw Amsterdam. Von 1987 bis 1994 war er Musikdirektor des Royal Philharmonic Orchestra und ab 1988 Erster Gastdirigent des Cleveland Orchestra. Eine lange Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Philharmonia Orchestra, das ihn 2000 zum Ehrendirigenten ernannte und mit dem er neben unzähligen Konzerten Projekte wie ›Prokofiev and Shostakovich under Stalin‹ realisiert hat. Darüber hinaus ist er Ehrendirigent des Sydney Symphony Orchestra, dessen Chefdirigent er von 2009 bis 2013 war, sowie des Iceland und des NHK Symphony Orchestra. Bevor er 1998 seine Position als Chefdirigent der Tschechischen Philharmoniker antrat, war er von 1989 bis 1999 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Als Gast kehrt er regelmäßig ans Pult seines ehemaligen Orchesters zurück, zuletzt im Mai 2017 mit gleich zwei verschiedenen Konzertprogrammen.

Über seine beruflichen Verpflichtungen hinaus war er an vielen Projekten beteiligt, um klassische Musik einem breiten Publikum über die Medien zugänglich zu machen, darunter Dokumentarfilme in Zusammenarbeit mit Christopher Nupen sowie Bildungsprogramme für den TV-Sender NHK.

Vladimir Ashkenazy wurde 1937 im heutigen Nischni Nowgorod in Russland geboren und lebte von 1943 an in Moskau, wo er nach dem Krieg am Konservatorium bei Lew Oborin studierte. Nach Beginn seiner internationalen Pianistenkarriere emigrierte er 1963 mit seiner Familie nach England, verlegte 1968 seinen Wohnsitz nach Island und lebt seit 1982 in der Schweiz.