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Programm

Morton Feldman
›Coptic Light‹

Igor Strawinsky
Violinkonzert D-Dur

Jean Sibelius
›Tapiola‹

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • Leonidas Kavakos Violine

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Dem fast vollständigen Verstummen des Komponisten Jean Sibelius in seinen letzten 30 Lebensjahren ging in den späten Werken eine auffällige Tendenz zur Komprimierung und zeitlichen Verdichtung voraus. So besteht die 1924 uraufgeführte Siebte Symphonie aus einem einzigen Satz und dauert nur etwas länger als 20 Minuten. Die Tondichtung ›Tapiola‹, die zwei Jahre darauf in New York aus der Taufe gehoben wurde und die letzte abgeschlossene Orchesterkomposition von Sibelius bleiben sollte, ist sogar noch etwas kürzer. In einem dem Werk vorangestellten Prosagedicht ist von »Nordlands düstren Wäldern«, »wilden Träumen« und vom »großen Gott« der Wälder die Rede. Auf letztere mythologische Gestalt aus dem finnisch-karelischen ›Kalevala‹-Epos verweist der Name des Stücks. In seiner von unablässigen Themen-Metamorphosen und mit langem Atem gestalteten Steigerungen geprägten Komposition beweist Sibelius noch einmal seine Fähigkeit zur Erschaffung einer rätselhaften und zugleich suggestiven Atmosphäre.

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Im ersten Symphoniekonzert der Spielzeit – zugleich Beitrag des DSO zum Musikfest Berlin – schickt Chefdirigent Robin Ticciati der Tondichtung ›Tapiola‹ Morton Feldmans Studie ›Coptic Light‹ von 1986 voraus, die ebenfalls als letztes vollendetes Orchesterwerk ihres Komponisten entstand. Neben der koptischen Webkunst, die Feldman als gedankliche Quelle diente, verweist der Titel auf eine Äußerung Sibelius’ über dessen Versuch, im Orchester einen ähnlichen Effekt zu erzielen, den das Pedal eines Klaviers hervorbringt. In den allmählich eintretenden rhythmischen und harmonischen Verschiebungen der Klangflächen erzeugt das Werk, das eher verlischt als endet, eine nahezu tranceartige Wirkung.

Zwischen den »Chiaroscuro«-, also Licht-und-Schatten-Effekten, von denen Feldman sprach, und dem nordischen Dunkel bei Sibelius vermittelt im Zentrum des Programms Igor Strawinskys einziges Violinkonzert, dessen Uraufführung in Berlin der Komponist 1931 selbst dirigierte. Signatur des an barocken und klassischen Vorbildern orientierten Werks ist ein viertöniger Akkord, der alle vier Sätze einleitet. Im dritten Satz gestaltet der für seine prägnanten Rhythmen bekannte Strawinsky einen unsentimentalen und doch eindringlichen Gesang. Solist ist der griechische Geiger Leonidas Kavakos, der nicht nur für seine unüberbietbar mühelose Technik, sondern auch für seine stilistische Flexibilität gefeiert wird.

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