Programm
Clara Schumann
Klavierkonzert a-Moll
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur ›Romantische‹
Mitwirkende
Tugan Sokhiev Dirigent
- Jean-Frédéric Neuburger Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
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Clara Schumann
Klavierkonzert a-Moll
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur ›Romantische‹
Tugan Sokhiev Dirigent
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent
Tugan Sokhiev war von 2012 bis 2016 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO. Von Januar 2014 bis 2022 stand er dem Moskauer Bolschoi-Theater als Musikdirektor und Chefdirigent vor und leitete zudem von 2008 bis 2022 das Orchestre National du Capitole de Toulouse.
Darüber hinaus ist der russische Dirigent ein weltweit gefragter Gast am Pult führender Opernhäuser und Orchester. Seine Debüts bei den Wiener und Berliner Philharmonikern 2009 und 2010 führten unmittelbar zu Wiedereinladungen. 2013 debütierte er mit großem Erfolg beim Chicago Symphony Orchestra und beim Gewandhausorchester Leipzig. Seitdem stand er u. a. am Pult des Philadelphia und Londoner Philharmonia Orchestra und trat mit den Philharmonischen Orchestern in Montpellier, Moskau, München, Oslo, Rotterdam und Strasbourg, dem Bayerischen Staatsorchester, dem NHK Symphony Orchestra, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra und den Symphony Orchestras aus Boston und London auf. Er ging mit den Berliner Philharmonikern auf Konzertreise und dirigierte das Waldbühnenkonzert.
2002 gab Tugan Sokhiev sein Operndebüt in Großbritannien mit ›La Bohème‹ an der Welsh National Opera, 2003 debütierte er mit der ›Eugen Onegin‹-Produktion des Mariinsky-Theaters an der Metropolitan Opera in New York. Seinem gefeierten Dirigat der ›Liebe zu den drei Orangen‹ beim Festival in Aix-en-Provence 2004 folgten Wiederaufnahmen in Luxemburg und am Teatro Real in Madrid sowie zahlreiche weitere Produktionen an der Houston Grand Opera, am Mariinsky-Theater und der Wiener Staatsoper. Zu den Produktionen der letzten Spielzeit, die unter ihm am Bolschoi-Theater erklangen, zählen u. a. Bernsteins ›Candide‹, ›Cosi fan Tutte‹, ›Pique Dame‹ und Rimski-Korsakows ›Märchen vom Zaren Saltan‹.
Die CD-Produktionen unter der Leitung von Tugan Sokhiev sind preisgekrönt und wurden u. a. vom Gramophone Magazin als ›Editorʼs Choice‹ gewürdigt. Zu den Einspielungen mit dem DSO gehören Prokofjews Filmmusik zu ›Iwan der Schreckliche‹, seine Fünfte Symphonie und die ›Skytische Suite‹.
Klavier
Jean-Frédéric Neuburger hat sich als einer der begabtesten Musiker seiner Generation etabliert. Er ist Interpret eines Repertoires, das von Bach bis zu den Komponisten des 21. Jahrhunderts reicht.
Seine Karriere führte ihn zu Auftritten mit Orchestern wie dem New York Philharmonic, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, den Bamberger Symphoniker und dem NHK Symphony Orchestra. Der Pianist hat dabei mit Dirigenten wie Lorin Maazel, Christoph von Dohnanyi, Michael Tilson Thomas, Jonathan Nott und Ingo Metzmacher zusammengearbeitet.
Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren eine Asien-Tournee mit dem Orchestre de la Suisse Romande, Auftritte als Solist mit dem Gürzenich-Orchester Köln, ein Rezital am Eröffnungswochenende der Pariser Scala sowie Auftritte in den Philharmonien in Berlin und Paris.
Der Musiker wird regelmäßig als Gastkünstler zu internationalen Festivals wie denen in Verbier, Luzern, Menton und La Roque-d'Anthéron eingeladen und tritt als Kammermusiker u. a. mit Renaud Capuçon, Bertrand Chamayou sowie dem Modigliani- und dem Ebène-Quartett auf.
Jean-Frédéric Neuburger widmet einen großen Teil seiner musikalischen Tätigkeit der zeitgenössischen Musik und spielte die Uraufführungen u.a. von Werken von Bruno Mantovani, Phillip Maintz und Philippe Manoury.
Zu seinen eigenen Kompositionen gehören u. a. ›Aube‹, das vom Boston Symphony Orchestra in Auftrag gegeben und von Christoph von Dohnányi dirigiert wurde, sein Klavierkonzert Nr. 1, das 2018 vom Orchestre Philharmonique de Radio France und zuletzt ›Faits et gestes‹, das 2019 vom Gürzenich-Orchester Köln uraufgeführt wurde.
Die Diskografie beim Label Mirare spiegelt, u. a. mit Musik von Bach, Brahms, Liszt, Debussy, Neuburger und Messiaen, das vielfältige Repertoire des Interpreten wider.
Nach einer musikalischen Früherziehung in den Fächern Klavier, Komposition und Orgel am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris studierte Jean-Frédéric Neuburger in Genf Komposition bei Michael Jarrell. Er wurde 2010 mit dem Nadia- und Lili-Boulanger-Preis der Académie des Beaux-Arts und 2015 mit dem Hervé-Dugardin-Preis der Sacem ausgezeichnet.
Orchester
Seit 1946 strahlt das DSO über die Grenzen Deutschlands hinaus in die Welt. Namhafte Chefdirigenten prägten seine Geschichte: Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Ingo Metzmacher und Tugan Sokhiev standen an seiner Spitze. Die langjährige Verbundenheit mit hochkarätigen Gastdirigenten wie Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach, Ton Koopman, Sir Roger Norrington, Sakari Oramo, Leonard Slatkin oder David Zinman trägt ebenso wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit seinem heutigen Ehrendirigenten Kent Nagano und den ehemaligen Chefdirigenten zum Renommee des Orchesters bei.
Aufbruch
Ein neues Kapitel in der Geschichte des DSO wird am 26. September 2017 aufgeschlagen: Robin Ticciati dirigiert sein Antrittskonzert als Künstlerischer Leiter. In der Berliner Philharmonie präsentiert sich der neue Chefdirigent in seinen Konzerten der Saison 2017 | 2018 mit einem weiten musikalischen Horizont von der Renaissance bis zur Gegenwart, von der Kammermusik bis zum szenisch eingerichteten Oratorium → S. 30 f. Bereits vor seinem offiziellem Amtsantritt macht der 34-jährige Engländer mit der Leitung eines ›Symphonic Mob‹ seinen Anspruch deutlich, alle Menschen zur Teilhabe am musikalischen Geschehen der reichen Berliner Kulturlandschaft einzuladen. Vor diesem
Hintergrund begibt er sich mit dem Orchester kurz darauf auch ins ›Kraftwerk Berlin‹, um eine Synthese mit der Elektronikszene einzugehen und neue Klangräume zu erkunden.
Am Puls der Zeit
Als »orchestralen Think Tank« hat die Süddeutsche Zeitung einst das DSO unter den hauptstädtischen Klangkörpern hervorgehoben, womit auf die beziehungsreiche Dramaturgie der Konzertprogramme, den Einsatz für die Musik der Gegenwart sowie auf stetige Repertoireentdeckungen angespielt wurde – und auf den Mut zu ungewöhnlichen Musikvermittlungsformen, der das Orchester bis heute auszeichnet. So holt das DSO durch das Konzertformat der moderierten Casual Concerts mit anschließender Lounge seit mittlerweile elf Jahren die Kunst näher an den Puls des modernen Lebens. Seit 2014 richtet es jährlich einen ›Symphonic Mob‹ aus und brachte damit zuletzt mehr als 1000 Musikenthusiasten mit Musikerinnen und Musikern aus den eigenen Reihen
zu einem gemeinsamen Auftritt unter Kent Nagano zusammen. Innovative Impulse setzte das Orchester außerdem mit zwei internationalen Remix-Wettbewerben und dem Konzertprojekt ›Ostinato‹, das 2016 neue symphonische Formen an der Schnittstelle zwischen Orchestermusik und Live-Elektronik vorstellte.
Tourneen und Gastspiele
Im Rahmen zahlreicher Gastspiele ist das DSO dauerhaft im internationalen Musikleben präsent. Konzertreisen führten es nach Russland, Asien, Nord- und Südamerika sowie in den Libanon. In Kooperation mit der Deutschen Welle und dem Auswärtigen Amt gastierte das Orchester in den letzten Jahren in Brasilien und Argentinien, in Japan, China, Malaysia, Abu-Dhabi und in Osteuropa. Neben Auftritten bei nationalen und internationalen Festspielen wie dem Rheingau Musik Festival, dem Edinburgh International Festival, den Salzburger Festspielen, den BBC Proms und dem Beethovenfest Bonn ist das DSO regelmäßig in den großen Konzertsälen Europas zu erleben. In der aktuellen Saison stehen Gastspiele mit Robin Ticciati und Kent Nagano u. a. in der Alten Oper Frankfurt, der Hamburger Elbphilharmonie und in der Münchner Philharmonie auf dem Programm.
Mediale Präsenz
Die Symphoniekonzerte des DSO in der Berliner Philharmonie werden von Deutschlandfunk Kultur, von Deutschlandfunk und vom Kulturradio des rbb aufgezeichnet und in Deutschland sowie über die European Broadcasting Union auch europaweit und darüber hinaus gesendet. Für Liveübertragungen und spätere TV-Ausstrahlungen intensiviert sich seit 2013 eine Zusammenarbeit mit ARTE Concert und dem rbb-Fernsehen. Etliche Opernmitschnitte aus dem Festspielhaus Baden-Baden und von den Salzburger Festspielen sind als DVD bei Arthaus Musik erhältlich. Auch mit zahlreichen ausgezeichneten CD-Einspielungen ist das DSO weltweit präsent. 2011 erhielt es für die Erstaufnahme von Kaija Saariahos Oper ›L’amour de loin‹ unter Naganos Leitung den Grammy Award. In den vergangenen Jahren erschienen u. a. bei Sony Classical drei von der Fachpresse hochgelobte Einspielungen des Prokofjew-Zyklus mit Tugan Sokhiev. Mit Werken von Debussy und Fauré legen das DSO und Robin Ticciati
im September 2017 bei Linn Records ihre erste gemeinsame CD vor.
Geschichte
Der Blick zurück in die Geschichte des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin fördert gleich drei Namen ein und desselben Klangkörpers zutage. Gegründet wurde es als RIAS-Symphonie-Orchester vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS). Musik des 20. Jahrhunderts bildete in der Programmgestaltung von Anfang an eine feste Größe neben den Interpretationen des klassischen Repertoires, die sich durch Transparenz, strukturelle Prägnanz und Plastizität auszeichneten. Als sich 1956 der Sender Freies Berlin (heute Rundfunk Berlin-Brandenburg, rbb) an der Trägerschaft des Orchesters beteiligte, nannte es sich fortan Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO). Seit 1993 führt es seinen heutigen Namen und gehört seit dem darauffolgenden Jahr zur Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin), die von Deutschlandradio (40 %), der Bundesrepublik Deutschland (35 %), dem Land Berlin (20 %) und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (5 %) getragen wird.