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Sonntag, 01.12.2019 | 20.03 Uhr

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Rodion Shchedrin
›Beethovens Heiligenstädter Testament‹ – Symphonisches Fragment für Orchester

Magnus Lindberg
›Accused‹ für Sopran und Orchester

Pjotr Tschaikowsky
Symphonie Nr. 4 f-Moll

Mitwirkende

Sakari Oramo Dirigentin

  • Anu Komsi Sopran

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Im großen Chor zu Ehren des Jubilars Beethoven tritt dieser beim DSO vor allem als Themengeber auf. Sakari Oramo lässt ihn bei seiner Rückkehr ans Pult des Orchesters selbst zu Wort kommen: mit Rodion Shchedrins klanglicher Umsetzung des ›Heiligenstädter Testaments‹ als symphonisches Fragment. Beethoven verfasste das erschütternde Dokument im Alter von 31 Jahren in Heiligenstadt bei Wien. Seine Adressaten, die Brüder Carl und Johann, hat es nie erreicht. Stattdessen verblieb das Schriftwerk im Besitz des Komponisten und wurde erst nach dessen Tod der Öffentlichkeit bekannt. Es ist ein Zeugnis und Bekenntnis gleichermaßen, in dem Beethoven sein Gehörleiden beklagt, das ihn vom gesellschaftlichen Leben absondere, und in dem er die Kunst als Sinn und Inhalt seines Lebens nennt.

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Unter der Leitung von Sakari Oramo, ausgewiesener Spezialist für modernes und nordisches Repertoire, liegt nicht nur Shchedrin in den besten Händen, sondern vor allem auch die Musik seines Landsmanns Magnus Lindberg. 2014 machte der finnische Komponist die Gedanken- und Meinungsfreiheit zum Gegenstand seines zeitlosen Melodrams ›Accused‹. Als Textgrundlage dieses überaus expressiven Werks wählte er Verhörprotokolle aus drei unterschiedlichen Epochen. Anu Komsi, ein weiterer Starexport aus Finnland, übernimmt den rezitativischen Solopart. Der gefeierten Sopranistin obliegt die Aufgabe, zugleich Anklägern und Angeklagten ihre Stimme zu leihen.

Dem klingenden ›Heiligenstädter Testament‹ stellt Sakari Oramo mit Tschaikowskys Vierter ein nicht weniger bekenntnishaftes Werk gegenüber. Sie entstand im Krisenjahr 1877, in der für den Komponisten wohl schwierigsten Zeit seiner glücklosen Ehe und der für ihn erdrückenden Last seiner Homosexualität. Wie sehr die Musik autobiographisch motiviert war, geht aus Programmbeschreibungen hervor, die Tschaikowsky seiner Mäzenin und Widmungsträgerin der Symphonie, Nadeschda von Meck, zukommen ließ. Die unmissverständlichen Erläuterungen geben den tiefen Eindruck eines empfindsamen Menschen, dessen »glückliche Augenblicke, aber auch solche der Niedergeschlagenheit« in vier ausdrucksstarken Sätzen zu Klang wurden.

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