Programm
Robert Schumann
Klavierkonzert a-Moll
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 3 Es-Dur ›Eroica‹
Mitwirkende
Jukka-Pekka Saraste
- Martin Helmchen – Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Robert Schumann
Klavierkonzert a-Moll
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 3 Es-Dur ›Eroica‹
Jukka-Pekka Saraste
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent
Jukka-Pekka Saraste zählt zu den herausragenden Dirigenten seiner Generation. Im finnischen Heinola geboren, begann er seine Karriere als Geiger, bevor er an der Sibelius-Akademie Helsinki bei Jorma Panula Dirigieren studierte.
Von 2010 bis 2019 war er Chefdirigent beim WDR Sinfonieorchester Köln. Zuvor war er Musikdirektor und Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra, das ihn zum Ende seiner Amtszeit zum Ehrendirigenten ernannte. Er bekleidete Chefpositionen beim Scottish Chamber Orchestra, beim Finnish Radio Symphony Orchestra und beim Toronto Symphony Orchestra, außerdem war er Erster Gastdirigent des BBC Symphony Orchestra und Künstlerischer Berater des Lahti Symphony Orchestra. Er gründete das Finnish Chamber Orchestra, für das er bis heute als Künstlerischer Berater fungiert. Er rief darüber die LEAD! Foundation ins Leben, die ein Mentorship-Programm für junge Dirigenten und Solisten anbietet. Die Stiftung mit Sitz in Finnland hat bereits Projekte in Stockholm, Lausanne, Dortmund und Sofia durchgeführt. Seit 2020 veranstaltet die LEAD! Foundation Academy im Rahmen des jährlichen Fiskars-Sommerfestivals einen Meisterkurs für Dirigenten.
Als Gastdirigent steht Saraste regelmäßig am Pult der großen Orchester weltweit, darunter London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Orchestre de Paris, Gewandhausorchester Leipzig, Royal Concertgebouw Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, NHK Symphony Orchestra, die Münchner Philharmoniker, Staatskapelle Berlin, Wiener Symphoniker, Staatskapelle Dresden sowie alle führenden skandinavischen und nordamerikanischen Orchester. In den letzten Jahren hat er sich verstärkt der Oper zugewandt und übernahm u.a. in der Saison 2020/2021 die musikalische Leitung einer Neuproduktion von Aribert Reimanns ›Lear‹ an der Bayerischen Staatsoper.
Jukka-Pekka Sarastes umfangreiche Diskographie umfasst sämtliche Symphonien von Sibelius und Nielsen sowie Werke von Bartók, Dutilleux, Mussorgsky, Prokofjew und Mahler. Mit dem WDR Sinfonieorchester hat er zahlreiche Einspielungen bei Hänssler vorgelegt, darunter Werke von Schönberg, Strawinsky und Bruckner, die vier Symphonien von Brahms, Mahlers Symphonie Nr. 5 und Nr. 9 sowie Bruckners Symphonie Nr. 8. Der erfolgreiche Kölner Zyklus aller Beethoven-Symphonien wurde 2019 veröffentlicht.
Er wurde mit dem Pro Finlandia-Preis, der Sibelius-Medaille sowie dem finnischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet. Außerdem verliehen ihm die York University Toronto und die Sibelius-Akademie Helsinki die Ehrendoktorwürde.
Klavier
Der gebürtige Berliner Pianist Martin Helmchen studierte zunächst an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler und wechselte später an die Musikhochschule in Hannover. Zu seinen Mentoren gehörte auch Alfred Brendel. Einen ersten entscheidenden Impuls bekam seine Karriere, als er 2001 den ›Concours Clara Haskil‹ gewann. 2006 wurde er beim ECHO Klassik als ›Nachwuchskünstler des Jahres‹ ausgezeichnet. Mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Andrew Manze spielte Helmchen alle Klavierkonzerte Beethovens ein, wofür er 2020 den prestigereichen Gramophone Music Award erhielt.
Martin Helmchen tritt mit zahlreichen renommierten Orchestern auf, so mit den Berliner Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de Paris, den Wiener Symphoniker, der Academy of St Martin in the Fields, dem London Philharmonic, Boston Symphony und Cleveland Orchestra, sowie dem NHK Symphony Orchestra in Tokio, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dem Scottish Chamber Orchestra. Beim DSO ist der Pianist regelmäßig zu Gast, zuletzt am 4. Mai 2019 mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 4. Zu den Dirigenten, mit denen er arbeitet, gehören Andrew Manze, Herbert Blomstedt, Vladimir Jurowski, Sir Roger Norrington, Andris Nelsons und David Zinman.
Martin Helmchen gastiert regelmäßig bei den großen europäischen Sommerfestivals. Eine enge Verbindung pflegt er zur Schubertiade. Seine Leidenschaft für Kammermusik teilt er mit Juliane Banse, Veronika Eberle, Carolin Widmann, Frank Peter Zimmermann und Christian Tetzlaff sowie mit Antje Weithaas und Marie-Elisabeth Hecker.
Seine Diskografie umfasst Aufnahmen u. a. mit Klavierkonzerten von Mozart, Schumann, Dvořák und Mendelssohn sowie Solowerke und Kammermusik von Schubert, Schumann und Brahms. Mit dem London Philharmonic Orchestra spielte er Schostakowitschs Konzerte ein. Zuletzt erschien im Mai 2021 seine seine Einspielung des Konzertstücks von Carl Maria von Weber mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach.
Seit 2010 ist Martin Helmchen Associate Professor für Kammermusik an der Kronberg Academy. In der Saison 2021/2022 war er Artist-in-Residence beim Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo.
Orchester
Seit 1946 strahlt das DSO über die Grenzen Deutschlands hinaus in die Welt. Namhafte Chefdirigenten prägten seine Geschichte: Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Ingo Metzmacher und Tugan Sokhiev standen an seiner Spitze. Die langjährige Verbundenheit mit hochkarätigen Gastdirigenten wie Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach, Ton Koopman, Sir Roger Norrington, Sakari Oramo, Leonard Slatkin oder David Zinman trägt ebenso wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit seinem heutigen Ehrendirigenten Kent Nagano und den ehemaligen Chefdirigenten zum Renommee des Orchesters bei.
Aufbruch
Ein neues Kapitel in der Geschichte des DSO wird am 26. September 2017 aufgeschlagen: Robin Ticciati dirigiert sein Antrittskonzert als Künstlerischer Leiter. In der Berliner Philharmonie präsentiert sich der neue Chefdirigent in seinen Konzerten der Saison 2017 | 2018 mit einem weiten musikalischen Horizont von der Renaissance bis zur Gegenwart, von der Kammermusik bis zum szenisch eingerichteten Oratorium → S. 30 f. Bereits vor seinem offiziellem Amtsantritt macht der 34-jährige Engländer mit der Leitung eines ›Symphonic Mob‹ seinen Anspruch deutlich, alle Menschen zur Teilhabe am musikalischen Geschehen der reichen Berliner Kulturlandschaft einzuladen. Vor diesem
Hintergrund begibt er sich mit dem Orchester kurz darauf auch ins ›Kraftwerk Berlin‹, um eine Synthese mit der Elektronikszene einzugehen und neue Klangräume zu erkunden.
Am Puls der Zeit
Als »orchestralen Think Tank« hat die Süddeutsche Zeitung einst das DSO unter den hauptstädtischen Klangkörpern hervorgehoben, womit auf die beziehungsreiche Dramaturgie der Konzertprogramme, den Einsatz für die Musik der Gegenwart sowie auf stetige Repertoireentdeckungen angespielt wurde – und auf den Mut zu ungewöhnlichen Musikvermittlungsformen, der das Orchester bis heute auszeichnet. So holt das DSO durch das Konzertformat der moderierten Casual Concerts mit anschließender Lounge seit mittlerweile elf Jahren die Kunst näher an den Puls des modernen Lebens. Seit 2014 richtet es jährlich einen ›Symphonic Mob‹ aus und brachte damit zuletzt mehr als 1000 Musikenthusiasten mit Musikerinnen und Musikern aus den eigenen Reihen
zu einem gemeinsamen Auftritt unter Kent Nagano zusammen. Innovative Impulse setzte das Orchester außerdem mit zwei internationalen Remix-Wettbewerben und dem Konzertprojekt ›Ostinato‹, das 2016 neue symphonische Formen an der Schnittstelle zwischen Orchestermusik und Live-Elektronik vorstellte.
Tourneen und Gastspiele
Im Rahmen zahlreicher Gastspiele ist das DSO dauerhaft im internationalen Musikleben präsent. Konzertreisen führten es nach Russland, Asien, Nord- und Südamerika sowie in den Libanon. In Kooperation mit der Deutschen Welle und dem Auswärtigen Amt gastierte das Orchester in den letzten Jahren in Brasilien und Argentinien, in Japan, China, Malaysia, Abu-Dhabi und in Osteuropa. Neben Auftritten bei nationalen und internationalen Festspielen wie dem Rheingau Musik Festival, dem Edinburgh International Festival, den Salzburger Festspielen, den BBC Proms und dem Beethovenfest Bonn ist das DSO regelmäßig in den großen Konzertsälen Europas zu erleben. In der aktuellen Saison stehen Gastspiele mit Robin Ticciati und Kent Nagano u. a. in der Alten Oper Frankfurt, der Hamburger Elbphilharmonie und in der Münchner Philharmonie auf dem Programm.
Mediale Präsenz
Die Symphoniekonzerte des DSO in der Berliner Philharmonie werden von Deutschlandfunk Kultur, von Deutschlandfunk und vom Kulturradio des rbb aufgezeichnet und in Deutschland sowie über die European Broadcasting Union auch europaweit und darüber hinaus gesendet. Für Liveübertragungen und spätere TV-Ausstrahlungen intensiviert sich seit 2013 eine Zusammenarbeit mit ARTE Concert und dem rbb-Fernsehen. Etliche Opernmitschnitte aus dem Festspielhaus Baden-Baden und von den Salzburger Festspielen sind als DVD bei Arthaus Musik erhältlich. Auch mit zahlreichen ausgezeichneten CD-Einspielungen ist das DSO weltweit präsent. 2011 erhielt es für die Erstaufnahme von Kaija Saariahos Oper ›L’amour de loin‹ unter Naganos Leitung den Grammy Award. In den vergangenen Jahren erschienen u. a. bei Sony Classical drei von der Fachpresse hochgelobte Einspielungen des Prokofjew-Zyklus mit Tugan Sokhiev. Mit Werken von Debussy und Fauré legen das DSO und Robin Ticciati
im September 2017 bei Linn Records ihre erste gemeinsame CD vor.
Geschichte
Der Blick zurück in die Geschichte des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin fördert gleich drei Namen ein und desselben Klangkörpers zutage. Gegründet wurde es als RIAS-Symphonie-Orchester vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS). Musik des 20. Jahrhunderts bildete in der Programmgestaltung von Anfang an eine feste Größe neben den Interpretationen des klassischen Repertoires, die sich durch Transparenz, strukturelle Prägnanz und Plastizität auszeichneten. Als sich 1956 der Sender Freies Berlin (heute Rundfunk Berlin-Brandenburg, rbb) an der Trägerschaft des Orchesters beteiligte, nannte es sich fortan Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO). Seit 1993 führt es seinen heutigen Namen und gehört seit dem darauffolgenden Jahr zur Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin), die von Deutschlandradio (40 %), der Bundesrepublik Deutschland (35 %), dem Land Berlin (20 %) und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (5 %) getragen wird.