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Sonntag, 21.10.2018 | 20.03 Uhr (live)

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Gustav Mahler
Symphonie Nr. 9

Mitwirkende

Kent Nagano Dirigent

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Das DSO weiß um die große Leidenschaft seines Ehrendirigenten für die Wegbereiter der Moderne. Und mit Mahlers Symphonie Nr. 9 steht nun ein Werk auf dem Programm, das in Kent Naganos Leben einen ganz besonderen Platz einnimmt: 1984 erlebte er mit der Neunten seinen endgültigen Durchbruch, als er mit großem Erfolg beim Boston Symphonie Orchestra für den erkrankten Seiji Ozawa einsprang – ohne das Werk eingehend geprobt noch jemals zuvor aufgeführt zu haben.

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»Es scheint, die Neunte ist eine Grenze«, sagte einst der glühende Mahler-Verehrer Schönberg angesichts eines wohl unabwendbaren Schicksals, das die Komposition einer neunten Symphonie mit sich bringt: Beethoven, Schubert, Dvořák und Bruckner kamen alle nicht über sie hinaus. Mahlers Furcht vor dem Mythos hielt ihn bereits davon ab, sein ›Lied von der Erde‹ in den Kanon der nummerierten Symphonien aufzunehmen. Als er sich im Sommer 1908 dann doch einer Neunten widmete, standen die Zeichen bereits schlecht: 1907 verstarb seine vierjährige Tochter Maria Anna und bei Mahler wurde eine Herzkrankheit diagnostiziert. Nach Vollendung des Werks begann er an seiner nächsten Symphonie zu arbeiten, doch sie kam nicht über den Entwurf hinaus. Mahler starb am 8. Mai 1911 in Wien, und die Neunte blieb sein letztes vollendetes Werk – »Wer darüber hinaus will«, so Schönberg, »muss fort.«

Und so geriet die Symphonie Nr. 9 zu einem klingenden Abschied im doppelten Sinn: einem persönlichen und von der klassischen Tradition. Denn das Werk überwindet Grenzen. Architektonische, durch die Aufhebung der gewohnten Strukturen, und tonale, indem Mahler hier den Weg zur Atonalität beschreitet. Für Alban Berg war dieses Meisterstück schlichtweg »das erste Werk der Neuen Musik«. Für Mahler wiederum ein ganzes Leben: überall finden sich, wie Erinnerungen, motivische Rückgriffe auf frühere Stücke; und in der Partitur vermerkt er: »O Jugendzeit! Entschwundene! O Liebe! […] Leb’ wohl!« Mahlers Auseinandersetzung mit Abschied und Tod findet ihren Abschluss in einem breiten Adagio – es verklingt in schier endloser Zeit »mit inniger Empfindung«.

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