Übertragung

Sonntag, 05.04.2020 | 21.05 Uhr

Deutschlandfunk

Programm

Johannes Maria Staud
›Maniai‹

Edward Elgar
Violoncellokonzert e-Moll

Richard Strauss
›Also sprach Zarathustra‹

Mitwirkende

Cornelius Meister Dirigent

  • Truls Mørk Violoncello

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Zum Konzert

Die Feierlichkeiten anlässlich des 250. Geburtstags von Beethoven begeht das DSO vor allem mit Programmen, in denen der Jubilar als Themengeber auftritt. Zu Beginn dieses Konzerts blicken sie mit Cornelius Meister auf dessen Nachwirken bei Johannes Maria Staud, der sich für das packende Orchesterstück ›Maniai‹ die Erste Symphonie zum Vorbild nahm. Deren Bewegungsmuster und auch Beethovens Begabung, »absolute Zartheit neben absoluter Wildheit koexistieren zu lassen«, haben in Stauds Werk ihre Spuren hinterlassen. So weicht die Rasanz des ersten »furioso«-Teils dieser zweigliedrigen Komposition schließlich einem »grazioso« und verweist damit gleichermaßen auf den Titel, für den sich der Österreicher von der griechischen Mythologie inspirieren ließ – denn dort verwandeln sich die ›Maniai‹, die drei Furien, auch schon mal in Grazien.

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In weit entrückte Sphären führen Truls Mørk und das DSO im sich anschließenden Cellokonzert von Elgar, das in seiner tiefen Emotionalität und den Hintergründen seiner Entstehung seit jeher zum Ästhetisieren, Philosophieren und auch Spekulieren einlädt: ob dieses sein letztes Werk nun als Abgesang auf eine Zivilisation, die durch die Schrecken des Ersten Weltkriegs ein jähes Ende fand, oder als ein vertontes Scheiden von der eigenen Künstlerexistenz verstanden wird – bei wohl kaum einem anderen Tonstück obliegt es der Interpretation, eine eigene Aussage zu formulieren.

Auf Elgars klingenden Abschied folgt Straussʼ Zelebrierung des anbrechenden Tages in strahlendsten Orchesterfarben. Der »Sonnenaufgang« ist aber nur der erste von insgesamt neun Abschnitten in ›Also sprach Zarathustra‹. Fasziniert von Nietzsches Entwurf eines freiheitlich-optimistischen Individuums in dessen gleichnamiger Schrift, gestaltete Strauss die philosophische Vorlage zu einer klanggewaltigen Tondichtung aus, ohne, wie er sagt, »Nietzsches großes Werk musikalisch darzustellen. Ich hatte mich vielmehr mit dem Gedanken getragen, die Idee von der Entfaltung der menschlichen Rasse von ihren Anfängen durch verschiedene Entwicklungsstadien […] bis zu Nietzsches Idee vom Übermenschen durch die Musik zu vermitteln.«

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Sonntag, 05.04.2020 | 21.05 Uhr

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