Übertragung

Termin wird noch bekannt gegeben

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Maurice Ravel
›Le tombeau de Couperin‹

Franz Liszt
Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur

Richard Strauss
›Tod und Verklärung‹

Maurice Ravel
›La valse‹

Mitwirkende

Stéphane Denève Dirigent

  • Evgeny Kissin Klavier

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Maurice Ravel war wahrscheinlich der größte musikalische Multilinguist der Geschichte: Spanische und orientalische Folklore und amerikanischen Jazz nahm der Komponist ebenso in seinen Ausdruckskanon auf wie den Stil der Wiener Klassik, den Schubert’schen Walzer oder die französische Barockmusik. Letzterer hat er in seiner zunächst für Klavier geschriebenen Suite ›Le tombeau de Couperin‹ eine hinreißend eigenwillige Hommage gewidmet. Das Werk, in dessen Orchesterfassung der Oboe eine besonders prominente Rolle zukommt, ist von seltener Anmut und Eleganz gekennzeichnet, verweist mit dem Wort des »tombeau« (Grabmal) aber zugleich auf die französische Tradition des Totengedenkens: Jeder Satz der Suite, in der vergessene Tänze des Barock wie die Forlana oder der Rigaudon auferstehen, ist einem im Ersten Weltkrieg gefallenen Freund des Komponisten zugeeignet.

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›La valse‹, das Schlusstück dieses DSO-Konzerts unter der Leitung von Stéphane Denève, ist ebenfalls in der Zeit um den Ersten Weltkrieg entstanden. Auf die in einer so eindrucksvollen wie apokalyptischen Schlusswendung gipfelnde Komposition passt tatsächlich einmal die abgeschliffene Redewendung vom »Tanz auf dem Vulkan«. Vorbild ist in diesem Fall der Wiener Walzer der Strauss-Dynastie, der allerdings in seine Bestandteile – rhythmische Fragmente und Melodiefetzen – zerlegt und auf gespenstische Weise verfremdet wird.

Um die letzten Dinge geht es auch in der Tondichtung ›Tod und Verklärung‹ des gerade 25 Jahre alten Richard Strauss. Als der Komponist im Sterben lag, bescheinigte er seinem knapp 60 Jahre jüngeren Selbst, den Vorgang des Abschiednehmens auf überzeugende Weise zum Ausdruck gebracht zu haben. Zu Beginn des Werks spielen die Streicher einen fallenden Sekundschritt, auf den der gesamte Orchesterapparat mit einem Erschauern reagiert. Darüber erhebt sich, Trost versprechend, eine Melodie der Soloflöte.

Als Solist kehrt an diesem Abend Evgeny Kissin nach vielen Jahren wieder zum DSO zurück. Bei diesem Anlass erklingt das Zweite Klavierkonzert von Franz Liszt, das der große russische Pianist erst vor wenigen Jahren in sein Repertoire aufgenommen hat. Das Werk, dessen Sätze ohne Unterbrechung ineinander übergehen, unterscheidet sich durch die aufgewertete Rolle des Orchesters deutlich von früheren Werken Liszts für diese Besetzung, in denen der Solist stärker im Vordergrund steht. Der ausgedehnte Entstehungsprozess reicht in die 1830er-Jahre zurück; die Uraufführung der finalen Fassung erfolgte dann erst 1857, als sich der Musiker von seiner Virtuosenkarriere bereits verabschiedet hatte. So überließ er den Solopart bei der ersten Aufführung auch seinem Schüler Hans von Bronsart, dem die Komposition gewidmet ist.

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