Biografie
Der im französischen Baskenland beheimatete Organist Thomas Ospital begann seine musikalische Ausbildung am Konservatorium von Bayonne und erhielt 2008 einen 1. Preis in der Orgelklasse von Esteban Landart. Anschließend setzte er seine Studien am Pariser Konservatorium bei musikalischen Persönlichkeiten wie Olivier Latry, Michel Bouvard, Thierry Escaich, Philippe Lefebvre, Laszlo Fassang, Isabelle Duha, Pierre Pincemaille und Jean-François Zygel fort. Er erhielt fünf erste Preise in den Fächern Orgel, Improvisation, Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge.
Bei internationalen Wettbewerben errang der junge Organist zahlreiche Preise, u.a. 2012 den ›Prix Duruflé‹ und den Publikumspreis in Chartres sowie 2013 den 2. Preis in Toulouse. Im Mai 2014 erhielt er den ›Grand Prix Jean-Louis Florentz‹ und den Publikumspreis beim Wettbewerb von Angers unter der Schirmherrschaft der Académie des Beaux-Arts. Im November des gleichen Jahres errang er den 2. Preis, den Publikumspreis sowie den ›Prix Jean-Louis Florentz‹ beim Internationalen Orgelwettbewerb in Chartres.
Im Jahr 2012 war Ospital für sechs Monate ›young artist in residence‹ an der Kathedrale Saint Louis King of France in New Orleans (USA) und 2015 ›artist in residence‹ beim Festival de musique sacrée in Rocamadour. Im März 2015 wurde er zum Titularorganisten an der großen Orgel von Saint-Eustache in Paris ernannt. 2016 lud ihn die Maison de la Radio in Paris ein, erster ›organiste en résidence‹ an der neuen Orgel der Firma Grenzing zu werden.
Die Improvisation nimmt in Thomas Ospitals musikalischen Praxis einen breiten Raum ein. So widmet er sich beispielsweise intensiv der Begleitung von Stummfilmen. Seine Aktivität als Konzertorganist, Kammermusiker und Solist mit Orchester führt ihn in viele Länder Europas, nach Russland und in die USA.
Sein Debütalbum aus dem Jahr 2017 ist Orgelwerken von Franz Liszt gewidmet, aufgenommen an der großen Orgel von Saint Eustache in Paris. Ein zweites Album, das an der Orgel des Auditoriums von Radio France im Januar 2018 entstand, enthält eigene Improvisationen sowie Werke von Johann Sebastian Bach, die neben die hier erstmals eingespielten Choraletüden von Thierry Escaich gestellt werden.
Thomas Ospital ist seit 2017 am Pariser Konservatorium CNSMDP Professor für Orgel sowie das Harmonisieren an Tasteninstrumenten.
April 2022