Biografie
Geboren 1957 in Lyon, studierte Pierre-Laurent Aimard am Pariser Conservatoire bei Yvonne Loriod und in London bei Maria Curcio. Mit 16 Jahren gewann er den Ersten Preis beim Olivier-Messiaen-Wettbewerb. Drei Jahre später ernannte ihn Pierre Boulez zum Ersten Solopianisten des Ensemble intercontemporain, dessen Mitglied Aimard 18 Jahre lang blieb. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit zeitgenössischen Komponisten wie Olivier Messiaen, dem er bereits als Zwölfjähriger vorgestellt wurde, György Kurtág, Karlheinz Stockhausen, George Benjamin, Elliott Carter, Pierre Boulez und György Ligeti, dessen gesamtes Klavierwerk er eingespielt hat.
Pierre-Laurent Aimard tritt weltweit mit internationalen Spitzenorchestern auf, unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Sir Simon Rattle, Paavo Järvi und Vladimir Jurowski. Gastspiele führen ihn auf die bedeutenden Bühnen der Carnegie Hall, des New Yorker Lincoln Center, des Wiener und Berliner Konzerthauses, in die Berliner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Cité de la Musique in Paris, zum Lucerne und Tanglewood Festival sowie ins Londoner Southbank Centre. Beim DSO war der Pianist seit 1978 mehrfach, zuletzt in der Spielzeit 2017/2018 unter der Leitung von Robin Ticciati zu Gast.
2005 erhielt er den ›Instrumentalist Award‹ der Royal Philharmonic Society und wurde für seine Aufnahme von Ives’ Concord Sonata and Songs mit einem Grammy ausgezeichnet. Seine erste Aufnahme für die Deutsche Grammophon, Bachs ›Kunst der Fuge‹, gewann den ›Diapason d’Or‹ und den ›Choc du Monde de la Musique‹; zudem wurde er mehrmals mit dem ECHO Klassik geehrt. Weitere Höhepunkte seines Repertoires sind ›The Liszt Project‹, das Kompositionen von Liszt neben Werke von Berg, Bartók, Ravel, Skrjabin und Messiaen stellt, sowie Debussys ›Préludes‹, die er 2012 aufnahm. Für seine Einspielung von Messiaens ›Catalogue d’oiseaux‹ erhielt er 2018 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Pierre-Laurent Aimard hat eine Professur an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln inne und wurde 2009 zum Gastprofessor des Collège de France ernannt. Seit 2021 leitet er den Fachbereich für Neue Musik an der Reina Sofía School in Madrid.
März 2022