Biografie
Der Geigerin Patricia Kopatchinskaja geht es immer darum, zum Kern der Musik vorzudringen und deren Bedeutung für die Gegenwart unter Beweis zu stellen – ob mit unkonventionellen Interpretationen von Klassikern oder mit originellen theatralen Projekten, die sie als experimentelle Performance-Dramaturgin präsentiert. Ihre absolute Priorität ist die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und die Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten wie Luca Francesconi, György Kurtág und Esa-Pekka Salonen. Kopatchinskaja leitet szenische Konzerte auf beiden Seiten des Atlantiks und arbeitet weltweit mit führenden Orchestern, Dirigent:innen und Festivals zusammen. Beim DSO debütierte die Geigerin im Mai 2007 mit Bartóks Zweitem Violinkonzert.
Zu den Höhepunkten in Kopatchinskajas Kalender in der jüngeren Vergangenheit gehörten Europatourneen mit dem Ensemble Il Giardino Armonico und der Londoner Philharmonia sowie die Fortsetzung ihrer Residenz als künstlerische Partnerin der Camerata Bern. Die Musikerin entfaltete ihr kreatives Potenzial in innovativ kuratierten Residenzen bei den Berliner Philharmonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und in der Elbphilharmonie Hamburg.
Zu den spannenden Vorhaben der Spielzeit 2022/23 gehörte die Neo-Dada-Opernproduktion ›Vergeigt‹ am Theater Basel, ihre ›Artist Spotlight‹-Saison im Barbican Centre, das von Ligetis Werk inspirierte Projekt ›In search of a lost melody‹, eine Wiederaufnahme von ›Maria Mater Meretrix‹ mit Anna Prohaska sowie das mit dem Mahler Chamber Orchestra realisierte Programm ›Les Adieux‹, das sich mit dem drohenden Verlust der natürlichen Welt auseinandersetzt.
Die Diskografie der Musikerin, die auch als Stimmkünstlerin in Werken Ligetis und Schönbergs auftritt, umfasst mehr als 30 Aufnahmen. Zu den neuen Einspielungen gehören die jeweils vom Label Alpha Classics veröffentlichten Alben ›Les Plaisirs Illuminés‹ mit Sol Gabetta und der Camerata Bern, die mit einem Preis des BBC Music Magazine ausgezeichnet wurde, und ›Le monde selon George Antheil‹.
Kopatchinskaja ist humanitäre Botschafterin von Terre des Hommes und wurde 2017 mit dem Swiss Grand Award for Music des Bundesamts für Kultur in der Schweiz ausgezeichnet.