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Übertragung

Sonntag, 15.03.2020 | 20.03 Uhr

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Kurt Weill
Suite aus dem Musical ›Lady in the Dark‹, zusammengestellt von Robert Russell Bennett

Béla Bartók
Violakonzert

Bohuslav Martinů
Rhapsodie-Konzert für Viola und Orchester

Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 8 G-Dur

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • Antoine Tamestit Viola

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Nach den ›Brahms-Perspektiven‹ der vergangenen Spielzeit ist es dieses Mal Antonín Dvořák, dem Robin Ticciati und das DSO in mehreren Konzerten erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Von ihm ausgehend richten sie ihren Blick zum »Horizont Amerika«, um die Spur seines geistigen und musikalischen Nachwirkens weiter zu verfolgen.

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Diese führt etwa zu Kurt Weill, der 1941 mit ›Lady in the Dark‹ am Broadway eine beispiellose Erfolgssträhne erlebte. Es war das erste durchweg amerikanische Werk des 1933 aus Nazideutschland emigrierten Komponisten und gleichsam seine musikalische Selbsteinbürgerung. Er besiegelte sie, indem er sich vor allem auf die populäre Musik der amerikanischen Städte bezog, der er sich von seiner klassischen Ausbildung her näherte.

Béla Bartók entschied sich 1940 für das amerikanische Exil, hatte es aber schwer, dort Fuß zu fassen. Trotz schwindender schöpferischer und gesundheitlicher Kraft erlebte er nochmal ein letztes Schaffenshoch, dem unter anderem das Violakonzert entsprang. Wenn auch der Tod des Komponisten 1945 die Vollendung des Werkes verhinderte, so zeugt das überlieferte Fragment doch vom luziden Klang und der volksmusikhaften, expressiven Sprache seiner letzten Jahre.

Mit Bartóks Violakonzert rückt ein Instrument ins Zentrum, das Dvořák als Orchestermusiker über zwölf Jahre den Lebensunterhalt sicherte. Auf dieses griff auch sein Landsmann Martinů zurück, den es ein Jahr nach Bartók ebenfalls nach Amerika trieb. Die freie Form des zweisätzigen Rhapsodie-Konzerts gab ihm die Möglichkeit, seine musikalischen Gedanken zu entfalten und die amerikanischen Eindrücke mit tschechischer Nostalgie verschmelzen zu lassen.

Am Ende kommt mit der Achten von Dvořák jenes klangschöne Werk zu Gehör, mit dem er aus dem Schatten seines Vorbilds Brahms heraustrat. Erfüllt von musikalischen Ideen und voller Schaffenskraft, fand eine neue kompositorische Haltung ihren Ausdruck im zunehmenden Poetisieren bei gleichzeitiger Lockerung tradierter Formen. Am Vorabend der Amerikareise sind viele seiner Werke von dieser Mentalität erfüllt – am strahlendsten ertönt sie in der Achten Symphonie.

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