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Programm

Harrison Birtwistle
›Panic‹ für Altsaxophon, Jazzschlagzeug und Orchester

John Dowland
›Semper Dowland, semper dolens‹

Ernest Bloch
›Schelomo‹ – Hebräische Rhapsodie für Violoncello und Orchester


Obertongesang

Igor Strawinsky
›Le sacre du printemps‹

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • Nicolas Altstaedt Violoncello
  • Asya Fateyeva Altsaxophon
  • Gareth Lubbe Obertongesang
  • Martin Frink Jazzschlagzeug

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Seit einigen Jahren scheinen auch im lange vom Wohlstand verwöhnten Teil der Welt die Krisen – das Leid Geflüchteter, Klimawandel, Pandemie und Krieg – einander abzulösen, ohne dass die vorausgegangenen auch nur im Mindesten bewältigt worden wären. In den vier Symphoniekonzerten des Festivals ›Music and Healing‹ interpretieren das DSO und sein Chefdirigent Robin Ticciati Werke, die in der Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart entstanden sind. Sie lassen sich einerseits als Beschäftigung mit den Katastrophen des Weltgeschehens, andererseits aber auch als Ausdruck einer heilenden Kraft deuten, die durch Einkehr, Entschleunigung und den Rückblick auf die Geschichte entsteht.

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Die Rahmenwerke des Festivalauftakts beschwören die Ambivalenz archaischer Energien. Sir Harrison Birtwistle, der am 18. April 2022 im Alter von 87 Jahren verstarb, bezog sich in seinem Werk ›Panic‹ auf die antiken Huldigungsgesänge für Dionysos, den griechischen Gott des Rausches und der Ekstase. Als das rückhaltlos wilde Stück 1995 im Rahmen der beliebten Last Night of the Proms in London aufgeführt wurde, sprach die aufgebrachte Boulevardpresse von dem »Last Fright (also Schrecken) of the Proms«. Ein ähnlich polemisches Wortspiel musste Igor Strawinsky nach der skandalträchtigen Premiere seines Balletts ›Le sacre du printemps‹ 1913 über sich ergehen lassen. Ein Zeitgenosse benannte es kurzerhand zum ›Massacre du printemps‹ um. Mit der Begegnung von Modernität und präzivilisatorischen Ritualen und der Verwendung unregelmäßiger Rhythmen, polytonaler Passagen und schroffer Dissonanzen verordnete der Komponist der abendländischen Musik eine radikale Kur.

Dazwischen veranschaulichen Stücke von John Dowland und Ernest Bloch das Phänomen, dass der musikalische Ausdruck von Trauer als trostvoll empfunden werden und damit durch sich selbst zur »Heilung« beitragen kann. Den Solopart in Blochs ›Schelomo‹ übernimmt mit dem Cellisten Nicolas Altstaedt ein Musiker, der nicht nur für sein ungewöhnliches Repertoire, sondern auch für seinen Mut zu Klängen an der Grenze zur Stille bekannt ist.

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