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Samstag, 23.02.2019 | 20.04 Uhr

rbbKultur

Programm

Olivier Messiaen
›Trois petites liturgies de la présence divine‹ für Klavier, Ondes Martenot, Frauenchor und Orchester

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 13 b-Moll ›Babi Jar‹ für Bass, Männerchor und Orchester

Mitwirkende

Ingo Metzmacher Dirigent

  • Cédric Tiberghien Klavier
  • Nathalie Forget Ondes Martenot
  • Mikhail Petrenko Bass

Rundfunkchor Berlin, Doubl3
Gijs Leenaars Choreinstudierung

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Messiaen und Schostakowitsch stellen, für sich genommen, vertrautes Terrain für Ingo Metzmacher dar. In ein und demselben Konzertprogramm begegnet man den beiden jedoch selten. Obwohl im Alter nur zwei Jahre voneinander getrennt, stehen sie für gegensätzliche geistige Orientierungen: für christlichen Mystizismus der eine, für die kritische Begleitung der sozialistischen Emanzipationsidee der andere. Der ehemalige Chefdirigent des DSO stellt beide Komponisten mit zwei Bekenntniswerken einander gegenüber.

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Die ›Trois petites liturgies de la présence divine‹ zählt zu den religiösen Hauptwerken Messiaens und verfolgt eine dezidierte Absicht: »Ich wollte […] eine sakrale Handlung in den Konzertsaal bringen.« Denn, wie der Komponist mit Überzeugung sagt, »[meine] vorzügliche Begabung ist es, das Wesentliche der katholischen Liturgie […] aus ihrem steinernen Gebäude herausgeholt und in andere Gebäude übertragen zu haben«. Um der Allgegenwart Gottes und seiner Liebe Ausdruck zu verleihen, zieht Messiaen alle Register seiner schier unerschöpflichen Tonsprache. Dabei strotz das Werk vor Symbolik und Klangfarben. Zu Letzterer trägt namentlich die prächtige Besetzung mit den ganz eigenen Klängen der Ondes Martenot bei. Den Text dazu dichtete Messiaen selbst, und er griff dafür auf eine ganze Reihe religiöser Schriften zurück. Die Absicht, Glaubensgrundsätze in seiner modernen Musiksprache Ausdruck zu verleihen, zog nach der Uraufführung 1945 viel Kritik und eine langjährige Kontroverse nach sich, die als »le cas Messiaen« in die Geschichte eingehen sollte.

Ein vergleichbar ergreifendes wie auch rückhaltloses Bekenntnis legte 1962 Schostakowitsch mit seiner 13. Symphonie vor. Mit ›Babi Jar‹ setzte er nicht nur ein erschütterndes Denkmal für die Ermordung tausender Juden, sondern übte zugleich offene Kritik am tief verwurzelten Antisemitismus in der sowjetischen Kultur. Den fünf Sätzen der Symphonie liegen Gedichte Jewgeni Jewtuschenkos zugrunde, die allesamt sowjetische Verhältnisse reflektieren und vom Dichter als eine Mischung aus »Requiem, Satire und trauriger Lyrik« beschrieben wurden. Mit seinem chorsymphonischen Werk sollte Schostakowitsch nach den Stalin-Repressionen ein weiteres Mal ins Fadenkreuz der sowjetischen Zensur geraten.

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