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Sonntag, 03.06.2018 | 20.03 Uhr

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

Antonín Dvořák
Konzertouvertüre ›Othello‹

Dmitri Schostakowitsch
Violoncellokonzert Nr. 1 Es-Dur

Leoš Janáček
Sinfonietta

Mitwirkende

Tomáš Hanus Dirigent

  • Alisa Weilerstein Violoncello

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

James Conlon musste seine Mitwirkung am Konzert am 2. Juni bedauerlicherweise krankheitsbedingt absagen. Wir freuen uns sehr, dass der tschechische Dirigent Tomáš Hanus sich bereit erklärt hat, für James Conlon einzuspringen. Das Programm ändert sich nur geringfügig: Anstelle des ›Goldenen Spinnrads‹ tritt Antonín Dvořáks Konzertouvertüre ›Othello‹.

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Mit seinen kompositorischen Vorstößen hat Dmitri Schostakowitsch immer wieder Tabus gebrochen und wurde unter dem stalinistischen Regime als Volksfeind angeprangert. Auch wenn Stalins Tod die Lage entspannte, blieb Schostakowitsch vorsichtig. Für sein Erstes Cellokonzert kündigte er einen heiteren Stil an – eine klare Irreführung des kulturpolitischen Apparats. Denn die Heiterkeit wird ins Karnevaleske verzerrt und durch Übertreibung in Schmerz verwandelt. Schostakowitsch hat das aufrüttelnde Konzert dem russischen Meistercellisten Mstislaw Rostropowitsch gewidmet, der es 1959 zu einer umjubelten Uraufführung brachte.

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Flankiert wird das Cellokonzert von zwei Werken, deren Entstehung ebenfalls in einem politischen Zusammenhang steht. Antonín Dvořák und Leoš Janáček waren Patrioten und haben sich für die Förderung der tschechischen Kultur eingesetzt. Nach seiner Rückkehr aus Amerika wandte sich Dvořák der Programmmusik zu – und hatte dabei auch die Komposition einer tschechischen Nationaloper vor Augen. In jener Zeit entstanden fünf Orchesterballaden, die von der böhmisch-mährischen Märchen- und Sagenwelt inspiriert sind. Anstoß für dieses symphonische Großprojekt war der 25. Todestag des tschechischen Dichters Karel Jaromir Erben, der mit seinen schaurigen, fantastischen Sagen die Textgrundlage für Dvořáks Balladen-Zyklus geschaffen hat. ›Das goldene Spinnrad‹ erzählt von dem grausamen Mord an der schönen Dornička, der mithilfe eines Spinnrads aufgedeckt wird.

Leoš Janáček vertrat die patriotische Idee noch radikaler und politischer als Dvořák und feierte mit seinem Spätwerk die lang ersehnte Befreiung von der Habsburger Fremdherrschaft. Seine ›Sinfonietta‹, die Janáček mit 71 Jahren schrieb, trägt im Autograph den Titel ›Militär-Sinfonietta‹. Die »kleine Symphonie« mit dem großartigen Bläsereinsatz ist der »tschechoslowakischen Wehrmacht« gewidmet, die die politische Freiheit des jungen tschechischen Staates verteidigen sollte.

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