Der Cellist Abel Selaocoe wuchs in Sebokeng (Südafrika) auf, wo er zusammen mit seinem Bruder an der African Cultural Organisation of South Africa (ACOSA) in Soweto Cellounterricht nahm. Schlagartig bekannt wurde er, als er 2021 bei den BBC Proms sein Debüt gab. In der Saison 2025/2026 ist er »Artist in Focus« des DSO.
Selaocoe setzte sein Studium mit einem Stipendium am St. John's College in Cambridge fort, bevor er ganz nach Großbritannien zog, wo er am Royal Northern College of Music in Manchester eine musikalische Heimat fand. Dort lernte er die Musiker:innen kennen, mit denen er heute regelmäßig zusammenarbeitet. Mit ihnen gründete er das Trio Chesaba sowie das Bantu Ensemble.
Als Solomusiker interessieren den Cellisten klanglich immersive Erkundungen musikalischer Welten. Sein Einsatz von erweiterten Techniken und Loops baut eine vielschichtige Klangwelt von Gesang und Cello auf, die die Grenzen der Art und Weise, wie das Instrument gespielt und wahrgenommen wird, verschiebt.
Als Mitglied des Bantu Ensemble, das er 2022 gründete, setzt er sich ebenso nahtlos über eine Vielzahl von Genres und Stilen hinweg. Das Quartett besteht aus Abel Selaocoe (Cello und Gesang), Alan Keary (E-Bass), Fred Thomas (Klavier) und Dudù Kouaté (afrikanische Percussion). Die Programme des Ensembles, die – neben Werken von Komponist:innen, die Selaocoe inspirieren – auf Originalkompositionen des Cellisten basieren, beinhalten Klassik, Tradition und Jazz. Sie begeistern das Publikum weltweit, u. a. im Wiener Konzerthaus, dem Konzerthaus Berlin und der Philharmonie Luxembourg. Im Oktober 2024 debütierte das Ensemble in der Carnegie Hall.
Selaocoes Debütalbum »Hae Ke Kae«, veröffentlicht 2022 bei Warner Classics, wurde von der Kritik gefeiert. Sein zweites Album »Hymns of Bantu« erschien im Februar 2025. Es würdigt sein südafrikanisches Erbe und zeichnet den Weg seiner Vorfahren nach, der zu seinen vielfältigen Einflüssen führt.
Abel Selaocoe spielt eine Kopie einer Montagnana aus dem Jahr 1735, die Robin Aitchison im Jahr 2020 mit großzügiger Unterstützung des Alan Powell Trust angefertigt hat.