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Versuchung (1.) – Das erste Konzert zum Saisonschwerpunkt mit Christine Schäfer

Das DSO spielt unter der Leitung von Chefdirigent Ingo Metzmacher Werke von Alban Berg

Ingo Metzmacher und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin eröffnen die Themenreihe der Saison: ›Versuchung‹. Den Anfang machen sie mit Werken eines einzigen Komponisten: Alban Berg. Solistin ist die Sopranistin Christine Schäfer.

Die weltweit geschätzte Sopranistin Christine Schäfer und DSO-Chefdirigent Ingo Metzmacher eröffnen am Montag, den 5. Oktober die Themenreihe ›Versuchung‹ mit einem Konzertprogramm, das Alban Bergs Werken allein gewidmet ist. Wie kaum ein anderer hat der Wiener Komponist das »Triebleben der Klänge« erforscht, seiner Musik Zeichen sehnlichster Wünsche eingeschrieben. Vor allem ist es Bergs ›Lulu‹, die vielleicht zwiespältigste Frauengestalt der Operngeschichte, die von der Versuchung ein Lied zu singen weiß.
Geradezu geheimniskrämerisch ging der Komponist mit den Inhalten der 1926 geschriebenen ›Lyrischen Suite‹ um. Musikalische Anspielungen und Zitate weisen auf seine ersehnte, doch vermutlich niemals erfüllte Beziehung zu Hanna Fuchs-Robettin hin. Die emotionale und romantische Wirkung des Werkes überspielt fortlaufend die strenge Kompositionstechnik, die den Kriterien der Zwölftontechnik unterliegt.
Einen Hinweis auf seine leidenschaftliche Beziehung zur französischen Kultur, der Berg zeitlebens nahe stand, birgt die Konzertarie ›Der Wein‹. Er wählte hierfür drei Gedichte aus dem Fünferzyklus ›Le Vin‹ des Schriftstellers Charles Baudelaire. In dem Zwölftonwerk kokketiert er mit der »leichten Musik«, lässt den Tango als erotischen Tanz durchscheinen und beschreibt mit der »Melancholie des Saxophon-Solos« die »erotisierende Wirkung des Weines« (Berg).
Alban Berg hatte sich schon seit längerer Zeit ein großes Orchesterwerk nach Mahlerschem Vorbild zum Ziel gesetzt. Seine ›Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskarten-Texten von Peter Altenberg‹ orchestrierte er schließlich auch für einen riesigen Klangkörper, doch ein zeitlich ausgedehntes, symphonisches Werk entstand dennoch nicht. Zu hören bekam das Publikum vielmehr persönliche, fast intime Miniaturen um die Themen Liebe, Tod, Nichtigkeit und Einsamkeit. Text und Musik lassen dabei viel Raum für Assoziationen.
1928 fasste der Komponist den Entschluss, Frank Wedekinds Dramen ›Erdgeist‹ und ›Die Büchse der Pandora‹ zu einer Oper zu vereinen. Diese jedoch blieb unvollendet. 1934 fasste Berg Teile des Opernfragments zu einer fünfsätzigen Symphonie, der ›Lulu-Suite‹, zusammen. Doppelte Moral, Sinnlichkeit und selbstlose Liebe enden im tiefen Abgrund – eindringlicher kann ›Versuchung‹ nicht beschrieben werden.
Teile des Konzertprogramms werden in gleicher Besetzung auch am Dienstag, den 6. Oktober im ersten Casual Concert der neuen Saison erklingen. Ingo Metzmacher führt im Gespräch mit Christine Schäfer gewohnt unterhaltsam und informativ durch das Konzert .

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