Robin Ticciati dirigiert Mozarts letzte Symphonien am 15. und 16.11.
Mit Darmsaiten, Naturtrompeten und -hörner dem Originalklang auf der Spur
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) und sein Chefdirigent Robin Ticciati präsentieren in den Konzerten am 15. und 16. November die drei letzten Symphonien von Wolfgang Amadeus Mozart, mit der berühmten ›Jupiter‹ an deren Ende. Sie entstanden innerhalb kürzester Zeit im Sommer 1788 und werden aufgrund inhaltlicher Kongruenzen bisweilen als Trilogie gedeutet, ein Ansatz, dem auch Ticciati in den Konzerten nachgehen möchte. Zudem führen das DSO und sein Leiter einen interpretatorischen Weg fort, den sie in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg begonnen haben: die Verwendung von Darmsaiten auf den Streichinstrumenten sowie den Einsatz von Naturtrompeten und -hörnern.
Am 15. und 16. November erklingt mit den drei letzten Symphonien Mozarts die Krönung seines symphonischen Schaffens. Mozart komponierte sie in einer schier unglaublichen Zeit von nur etwa zwei Monaten im Jahr 1788 in Wien. Die zeitliche Nähe ihrer Entstehung und ihre inhaltlichen Bezüge haben in der Vergangenheit einen Gedanken aufkommen lassen, dem auch Robin Ticciati in diesen Konzerten nachgehen will: »dass diese drei Werke eine Trilogie bilden. Jedes kann für sich gespielt werden; eine gemeinsame Aufführung aber legt zusätzliche Perspektiven frei.« Der DSO-Chefdirigent nimmt vor den Konzerten an den Einführungen teil und spricht mit dem Musikwissenschaftler und -autor Habakuk Traber über diese Aspekte wie über aufführungspraktische Gesichtspunkte.
Die Verwendung von Darmsaiten auf Streichinstrumenten ist heutzutage vor allem bei Spezialensembles der Alten Musik verbreitet. In Symphonieorchestern hat diese Praxis noch Seltenheitswerk. Robin Ticciati und das DSO haben diesen interpretatorischen Ansatz erstmals im Dezember 2018 für Händels ›Messias‹ mit großem Erfolg erprobt und führen diesen Weg nun mit den Mozart-Symphonien fort. Chefdirigent Ticciati schildert seine Eindrücke und Motivation: »Wir konnten uns als ein flexibles, wandlungsfähiges Orchester präsentieren, wie ein Chamäleon, und haben uns in ein der Musik angemessenes anderes Klanggewand gehüllt. Die veränderte Materiallage erfordert von den Streichern ein körperliches Umdenken, eine große Biegsamkeit und agogisches Feingefühl. Das Orchester klingt dabei anders als gewohnt, aber unheimlich lebendig. Die Händel-Entdeckungsreise hat uns motiviert, in diese Richtung weiterzugehen.«
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