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Die Ferenc-Fricsay-Akademisten präsentieren sich in der Villa Elisabeth

Werke von Kodály, Strauss und Schulhoff auf dem Programm am 26. Mai

Zum Abschluss der Kammermusiksaison des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) präsentieren die Ferenc-Fricsay-Akademisten gemeinsam mit den DSO-Mitgliedern Annemarie Moorcroft (Viola) und Mischa Meyer (Violoncello) in der Villa Elisabeth ein vielgestaltiges Kammermusikprogramm: Zoltán Kodálys Serenade für zwei Violinen und Viola sowie Erwin Schulhoffs Fünf Stücke für Streichquartett rahmen Richard Strauss´ ›Metamorphosen‹, das in der Bearbeitung für Streichseptett von Rudolf Leopold erklingt.

Als Richard Strauss seine ›Metamorphosen‹ im April 1945 beendete, lagen seine Wirkungsstätten bereits in Schutt und Asche. »Trauer um München« notierte der 80-jährige Komponist, dessen Rolle im Nationalsozialismus durchaus ambivalent zu nennen ist, über der ersten Skizze. Im Kammerkonzert am 26. Mai wird diese Trauerklage angesichts der menschlichen und kulturellen Verheerungen des Zweiten Weltkriegs flankiert von Musik aus den 20er-Jahren, geschrieben von Komponisten, die unter dem nationalistischen Wahn gelitten haben: Als der Ungar Zoltán Kodály 1922 seine Serenade fertig stellte, drohte ihm im rechtsgerichteten Regime unter Miklós Horthy die Verhaftung, da Kodály sich zusammen mit Bartók und Dohnányi am Musikdirektorium der Ungarischen Räterepublik von 1919 beteiligt hatte. Und Erwin Schulhoffs frech-originellen Fünf Stücke bescherten ihm zwar 1924 in Salzburg den Durchbruch, doch nach der Machtübernahme Hitlers wurden Schulhoffs Werke als »entartete Musik« gelistet. Der experimentierfreudige Komponist starb 1942 im Konzentrationslager Wülzburg an Tuberkulose.

Seit über 25 Jahren engagiert sich die Ferenc-Fricsay-Akademie des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin für den künstlerischen Nachwuchs. Zehn junge Musikerinnen und Musiker haben jeweils zwei Jahre lang die Möglichkeit, die Arbeit eines professionellen Orchesters von innen kennenzulernen: Sie sind in sämtliche Aktivitäten des DSO eingebunden, spielen bei Konzerten, Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Außerdem nehmen sie an Workshops zur Vorbereitung auf Probespiele teil, werden von den Stimmführern unterrichtet und widmen sich intensiv auch der Kammermusik. In dieser Saison präsentierten sich die aktuellen Akademistinnen und Akademisten bereits mit Werken für Kammerorchester unter der Leitung von DSO-Chefdirigent Robin Ticciati dem Publikum.

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Ansprechpartner:

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Benjamin Dries, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel +49 (0) 30 20 29 87 535

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