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Das DSO trauert um seinen ehemaligen Chefdirigenten Lorin Maazel

In Dankbarkeit gedenkt das Orchester einer wegweisenden Zusammenarbeit

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin trauert um seinen langjährigen Chefdirigenten Lorin Maazel, der am Sonntag im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in Virginia verstarb. Nach seinem Debüt am 1. März 1956 wurde der junge amerikanische Dirigent mit der Konzertsaison 1964|65 zum Chefdirigenten des damaligen Radio-Symphonie-Orchesters Berlin in der Nachfolge Ferenc Fricsays ernannt. Bis 1975 setzte Maazel mit großen, selten gespielten Werken und als treibende Kraft der Mahler-Renaissance Akzente im Repertoire und festigte damit die Pionierrolle des Orchesters.


Als Lorin Maazel 1956 beim späteren Deutschen Symphonie-Orchester Berlin debütierte, war er ein junger Mann von 26 Jahren, voller Tatendrang, außerordentlich gebildet und ausgestattet mit einer enormen Musikkenntnis. Zwar galt er noch nicht als Weltstar, der alle namhaften Orchester dirigiert, überzeugte aber durch spannende Programmkonstellationen und startete von Berlin aus seine internationale Karriere. Bis 1963 dirigierte er mehrfach das »Fricsay-Orchester«, bevor ihn das Ensemble 1964 zu seinem Chefdirigenten ernannte. Elf Jahre lang, bis 1975, leitete Maazel das RSO und prägte durch Innovationen im Repertoire und Klangideal das Musikleben West-Berlins.



Präsent war Lorin Maazel in der Stadt zudem als künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Deutschen Oper Berlin. Nach seinem Weggang folgten Positionen als Musikdirektor des Cleveland Orchestra, Direktor der Wiener Staatsoper sowie als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. 2002 wurde er zum Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra berufen. Seit September 2012 war Lorin Maazel Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, musste dieses Amt aber im Juni dieses Jahres aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Bis kurz vor seinem Tod leitete er als Musikdirektor das Opernhaus in Valencia und war zudem Gründer und Künstlerischer Direktor des Castleton Festivals zur Förderung junger Künstler.

»Wenn ich vor dem Orchester stehe, genießt jeder Musiker meinen größten Respekt. Ich respektiere Leute, die wirklich produzieren und keine großen Worte machen. Reden ist einfach, das kann jeder. Aber Musik zu machen, gut zu musizieren, ist sehr schwer«, so Lorin Maazel 1995 im Interview mit Klaus Lang für den Sender Freies Berlin. Der gegenseitige Respekt zwischen Dirigent und Orchester spiegelt sich auch in zahlreichen Schallplatten-Aufnahmen mit dem RSO wider. In seiner Berliner Ära legte Lorin Maazel die Grundsteine für seine internationale Karriere und seinen andauernden Erfolg. In Dankbarkeit gedenkt das DSO dieser wegweisenden Zusammenarbeit.

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Ansprechpartner:
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Benjamin Dries, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel +49 (0) 30 20 29 87 535
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