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Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin präsentiert seine Saison 2018|2019

Auf der heutigen Jahrespressekonferenz des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) in der Bertelsmann Repräsentanz Unter den Linden 1 stellten Chefdirigent Robin Ticciati, Orchesterdirektor Alexander Steinbeis und der Orchestervorstand des DSO die Projekte der Saison 2018|2019 der Öffentlichkeit vor.

Konzerte mit Chefdirigent Robin Ticciati

Seine Offenheit für die Breite des Repertoires und seine differenzierte Auseinandersetzung mit der Vielfalt an musikalischen Stilen stellte Robin Ticciati bereits in seiner ersten Spielzeit als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO eindrucksvoll unter Beweis. Die Programme seiner zweiten Saison versprechen eine ebenso abwechslungs- und spannungsreiche Fortsetzung – mit Linien, die sich über mehrere Spielzeiten erstrecken, mit Schwerpunkten, die wie Magnetpole einer Saison wirken, und durch dramaturgische Grundsätze, die auf lebendige Erfahrung aus sind.

Eine große Programmlinie geht von Claude Debussy aus, dem Initiator der französischen Moderne, dessen 100. Todestag die Musikwelt 2018 gedenkt. Zum Saisonauftakt am 16. September im Rahmen des Musikfests Berlin lässt Robin Ticciati einer Suite aus Wagners ›Parsifal‹ Debussys Bühnenmusik zum Mysterienspiel ›Le martyre de Saint Sébastien‹ folgen. In seinem letzten Saisonprogramm im Juni erkundet er die gedankliche Verbindung zwischen Mahlers ›Lied von der Erde‹ und Debussys ›Pelléas et Mélisande‹. Die Symphonien Anton Bruckners begleiten Robin Ticciati und das DSO seit 2014 – die Siebte setzt er Ende September als Kontrastfolie gegen den musikhistorischen Meilenstein von Debussys ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹.

Besondere Aufmerksamkeit erfahren die vier Symphonien von Johannes Brahms, die innerhalb einer Woche in der Berliner Philharmonie zu hören sind. Robin Ticciati erkundet sie im Festival ›Brahms-Perspektiven‹ vom 17. bis 23. Februar 2019 aus unterschiedlichsten Blickwinkeln – im Spiel mit der Orchesterbesetzung und dem Klang, in der Gegenüberstellung mit Solo-kompositionen für Klavier (Kristian Bezuidenhout, Igor Levit) und Violoncello (Nicolas Altstaedt) sowie Vokalwerken (Rachel Harnisch, Dorothea Röschmann, RIAS Kammerchor), in der Begegnung mit Schumann und Wagner, im Rückgriff auf Bach und Schütz, aus dem französischen Sichtfeld von Debussy und Dutilleux, ergänzt durch Ensemble- und Kammerkonzerte, Einführungsgespräche mit Brahms-Experten und eine musikalische Lesung mit Tom Schilling und Corinna Harfouch.

Händels ›Messiah‹ bildet ein weiteres Hauptprojekt der Saison. Robin Ticciati versteht das Oratorium als eine musikalische Meditation über den biblischen Text, deren Intensität er durch eine szenische Einrichtung im Großen Saal der Berliner Philharmonie noch zu steigern sucht – gemeinsam mit dem britischen Regisseur Frederic Wake-Walker.

Mit der dramatischen Symphonie ›Roméo et Juliette‹ wirft der DSO-Chefdirigent außerdem einen Blick auf Hector Berlioz, er berührt Strauss, Webern und Ravel, und er folgt dem Fließen von Zeit und Klang ausgehend von Beethovens Violinkonzert bis zu Kompositionen der Gegenwart. Diesmal stehen Werke von Lera Auerbach, George Benjamin und Harrison Birtwistle sowie die Uraufführung von Aribert Reimanns ›Fragments de Rilke‹, einem Auftragswerk des DSO, ermöglicht durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, auf dem Programm.

 

Konzerte mit Gastdirigenten

Zahlreiche Gastdirigenten ergänzen, kommentieren, vertiefen und kontrapunktieren die musikalischen Wegmarken des Chefdirigenten. Der französischen Farbe fügt Lionel Bringuier mit seinem DSO-Debüt wichtige Aspekte hinzu, Stéphane Denève schlägt einen Bogen vom zeitgenössischen Klangschaffen im Nachbarland zu Richard Strauss. Händels ›Messiah‹ bereitet Ton Koopman mit Werken von Bach und Haydn vor, Jean-Christophe Spinosi spinnt den barocken Faden mit Biber fort und schafft eine Verbindung zu Schostakowitsch. Die große romantische und nachromantische Symphonik greifen Kent Nagano und Jakub Hrůša mit Mahler, Andris Poga mit Tschaikowski, Osmo Vänskä mit Barber und Sibelius, Andrew Manze mit Nielsen und Fabien Gabel mit einem Blick in den Schmelztiegel »Wien nach 1900« auf.

In der Saison 2018|2019 kehren erneut zwei ehemalige Chefdirigenten ans Pult des DSO zurück: Kent Nagano, Ehrendirigent des Orchesters, ist gleich zwei Mal zu Gast – nach Mahlers Neunter im Oktober bewegt er sich zum Saisonabschluss mit Werken von Mozart, Schubert und Mendelssohn auf den Spuren musikalischer »Italianità«. Ingo Metzmacher bringt Bekenntniswerke zweier Zeitgenossen zusammen, die sich sonst eher selten begegnen: Messiaens ›Trois petites liturgies‹ und Schostakowitschs 13. Symphonie ›Babi Jar‹.

Für Kontinuität steht auch die langjährige Zusammenarbeit des DSO mit dirigentischen Altmeistern. Sir Roger Norrington kann nach dem Abschluss seines mehrjährigen Vaughan-Williams-Zyklus mit einer weiteren, über die kommenden Spielzeiten angelegten Repertoireerweiterung aufwarten: den fünf Symphonien Bohuslav Martinůs, die er seit Mai 2017 in einer Konstellation mit späten Symphonien von Mozart vorstellt. Christoph Eschenbach widmet sich in zwei Programmen mit dem Pianisten Tzimon Barto den drei Klavierkonzerten Bartóks und konfrontiert diese mit Schumann und Tschaikowski.

Kooperationen mit Langzeitperspektive haben auch mit Dirigenten der jüngeren Generation Bestand. Jakub Hrůša und Stéphane Denève waren seit ihren DSO-Debüts regelmäßig zu Gast und kommen nun wieder; auch Santtu-Matias Rouvali und Cristian Măcelaru stehen bereits zum dritten Mal am Pult des Orchesters. Erstmals in Berlin ist hingegen Karina Canellakis zu erleben, und auch die Reihe ›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ präsentiert mit Marie Jacquot und Valentin Uryupin vielversprechende Nachwuchskünstler. Im Rahmen der Silvester- und Neujahrskonzerte mit den Artisten des Circus Roncalli feiern der Dirigent Kevin John Edusei und die Sopranistin Jeanine De Bique Premiere in der Manege des Tempodroms.

 

Instrumental- und Vokalsolisten

Die Saison 2018|2019 ist auch eine Spielzeit der großen Solisten. Zu den Violinvirtuosen zählen Joshua Bell, Leonidas Kavakos, Pekka Kuusisto, Christian Tetzlaff und Nikolaj Znaider, am Violoncello zeigen Nicolas Altstaedt, Gautier Capuçon und Jean-Guihen Queyras ihr Können. Zum ersten Mal ist im November die gefeierte Pianistin Mitsuko Uchida beim DSO zu erleben, am Klavier sind außerdem Emanuel Ax, Igor Levit, Tzimon Barto, Kristian Bezuidenhout, Martin Helmchen, Francesco Piemontesi und Cédric Tiberghien zu Gast. Mit dem Klarinettisten Martin Fröst und dem Schlagzeuger Simone Rubino kehren weitere Meister ihres Instruments zum DSO zurück.

Zu den namhaften Vokalsolisten der Spielzeit zählen die Sopranistinnen Louise Alder, Rachel Harnisch, Erin Morley und Dorothea Röschmann sowie die Mezzosopranistinnen Julie Boulianne, Karen Cargill, Magdalena Kožená, Anna Stéphany und Katharina Magiera; des Weiteren der Countertenor Tim Mead, die Tenöre Paul Appleby, Allan Clayton und Simon O’Neill sowie im Bassregister Ildar Abdrazakov, Florian Boesch und Vitalij Kowaljow. Nicht zuletzt ist Dame Felicity Lott zu nennen, die die Sprechrolle in Debussys ›Le martyre de Saint Sébastien‹ übernimmt. Das Werk wird, ebenso wie Berlioz’ ›Roméo et Juliette‹ und die 13. Symphonie von Schostakowitsch, in Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin realisiert. Der RIAS Kammerchor ist Partner in der szenischen Einrichtung von Händels ›Messiah‹ sowie im Rahmen des Festivals ›Brahms-Perspektiven‹.

 

Weitere Konzertformate

Die Casual Concerts – das offene, populäre Konzertformat des DSO – sind längst zu einem Markenzeichen des Orchesters geworden. Die drei Abende in der Philharmonie werden diesmal von Robin Ticciati, Ingo Metzmacher und Andrew Manze moderiert und dirigiert. Sie klingen wie üblich in der Casual Concert Lounge mit Live Act und DJ aus. Den Auftakt und den Abschluss des Festivals für neue Musik ›Ultraschall Berlin‹ im Großen Sendesaal des rbb gestalten diesmal Sylvain Cambreling und Simone Young. Ebenfalls im Haus des Rundfunks finden an sechs Terminen die Kulturradio-Kinderkonzerte mit Open House für junge Musikfreunde ab sechs Jahren ihre Fortsetzung.

Auch die beliebten ›Notturno‹-Konzerte, die das DSO in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ausrichtet, locken wieder zahlreiche Kammermusikliebhaber zu später Stunde an spannende Kulturorte Berlins: die Gemäldegalerie, die Alte Nationalgalerie und den Hamburger Bahnhof. Mit sieben Konzerten in der Villa Elisabeth und im Heimathafen Neukölln bleibt die Kammermusikreihe ihren akustisch wie atmosphärisch hervorragenden Spielstätten treu. Die Akademisten des DSO präsentieren sich erneut nicht nur in einem Kammerkonzert, sondern unter der Leitung des Chefdirigenten auch mit Werken für Kammerorchester. Kleine Besetzungen bespielen zudem im Rahmen des Festivals ›Brahms-Perspektiven‹ das ehemalige Stummfilmkino Delphi und die Staatsbibliothek Unter den Linden.

 

›Symphonic Mob‹ mit Robin Ticciati

Mit rund 1000 Teilnehmern sorgte der ›Symphonic Mob‹ unter der Leitung von Kent Nagano im Mai 2016 für weltweite Resonanz. Und so ist es kein Wunder, dass Berlins größtes Spontanorchester aus DSO-Mitgliedern und hunderten von Laieninstrumentalisten und -sängern am 23. September unter der Leitung von Robin Ticciati in der Mall of Berlin in die vierte Runde geht. Wie bereits im vergangenen Jahr wird das Konzept auch 2017 an vier weiteren Orten in Deutschland mit lokalen Partnerorchestern umgesetzt, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und in Kooperation mit dem DSO.

 

Gastspiele

Über seine Konzerte in Berlin hinaus ist das DSO auch in der neuen Saison wieder im nationalen und internationalen Musikleben präsent. Unter der Leitung Robin Ticciatis und gemeinsam mit der Geigerin Vilde Frang ist es Anfang September bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr in der Elbphilharmonie Hamburg zu Gast, im November dann in Lugano, Friedrichshafen, der Kölner Philharmonie, Eindhoven, Ludwigshafen und Lyon. Im März 2019 führt eine zweiwöchige Tournee das Orchester, seinen Chefdirigenten und die Violinistin Nicola Benedetti unter anderem nach Moskau, Beijing, Shanghai und Shenzhen. Schließlich lassen das DSO, Ehrendirigent Kent Nagano und der Pianist Emanuel Ax die Saison Ende Juni bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und im Rahmen des Kissinger Sommers ausklingen.

 

Erfolgsbilanz und ein Ausblick in Zahlen

Das DSO kann für das Konzertjahr 2017 erneut auf exzellente Zahlen verweisen. Mit einer Auslastung von 87 % (2014: 85 %, 2015: 89 %, 2016: 86 %) und Karteneinnahmen in Höhe von 1,95 Millionen Euro (2014: 1,68 Mio., 2015: 1,9 Mio., 2016: 1,9 Mio.) bei insgesamt 58 Berliner Eigenveranstaltungen (48 Symphonie- und zehn Kammerkonzerten) schreibt das DSO auch mit seinem neuen Chefdirigenten Robin Ticciati die äußerst positive Entwicklung der letzten Jahre fort. In der Spielzeit 2018|2019 gibt das DSO mindestens 77 Konzerte: 63 in Berlin, davon 33 Symphoniekonzerte, drei Casual Concerts und zwei Konzerte der Reihe ›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ in der Philharmonie, zwei Silvesterkonzerte und ein Neujahrskonzert im Tempodrom, zwei Konzerte im Rahmen des ›Ultraschall Berlin‹-Festivals, sechs Kulturradio-Kinderkonzerte im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks, elf Kammerkonzerte, zwei Ensemblekonzerte an unterschiedlichen Spielstätten und ein Sonderkonzert in der Waldbühne. Darüber hinaus führen mindestens 14 Gastspiele das Orchester in bedeutende Konzertsäle Deutschlands, Europas und Asiens.

Der Abonnementverkauf für die Saison 2018|2019 beginnt am 19. April 2018, der Einzelkartenverkauf am 16. Juli 2018.

 

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Ansprechpartner:

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Benjamin Dries, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel +49 (0) 30 20 29 87 535

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