Peter Ruzicka dirigiert am 4. Mai Wagners C-Dur-Symphonie und seine ›Clouds‹
Jörg Widmann ist Solist in Mozarts Klarinettenkonzert
Peter Ruzicka ist als Dirigent und Komponist am 4. Mai mit dem DSO zu erleben: Er stellt erstmals die Neufassung von ›Clouds‹ vor, seinem Orchesterstück, das im Vorjahr unter der Leitung von Paavo Järvi in der ursprünglichen Form uraufgeführt wurde. Für Mozarts Klarinettenkonzert weiß er mit Jörg Widmann als Solist einen profunden Kenner dieses Klassikers an seiner Seite. Schließlich leistet das DSO mit Richard Wagners selten aufgeführter C-Dur-Symphonie einen ungewöhnlichen Beitrag zum Jubiläumsjahr des Komponisten und präsentiert damit den späteren Schöpfer des Gesamtkunstwerks von einer selten zu hörenden Seite.
Noch ehe sich Richard Wagner für die Oper als seine ureigene Kunstform entschied, komponierte er zwei Symphonien. Die eine hinterließ er unvollendet, die andere arbeitete er als 19-Jähriger nach dem Vorbild Beethovens vollständig aus und erntete nach Aufführungen in Prag und Leipzig großes Lob und Beifall. Er wahrte dem Jugendwerk gegenüber stets eine gewisse Zuneigung. Nachdem die Partitur verloren gegangen war, ließ er seinen Assistenten Anton Seidl das Werk nach dem unerwarteten Fund der Einzelstimmen rekonstruieren. Schließlich dirigierte Wagner selbst eine durch ihn nochmalig überarbeitete Fassung der Symphonie am Weihnachtstag 1882 als ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk für seine Frau Cosima im Teatro La Fenice in Venedig.
Die Doppelrolle als dirigierender Komponist beschreibt nur einige Facetten der einzigartigen Karriere von Peter Ruzicka. Von 1979 bis 1987 wirkte er als Intendant des DSO (damals Radio-Symphonie-Orchesters Berlin), anschließend als Intendant der Hamburgischen Staatsoper, später der Salzburger Festspiele. Peter Ruzickas Werke, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, u. a. den UNESCO-Preis ›International Rostrum of Composers‹ in Paris und den ›Louis Spohr-Musikpreis‹, wurden von den weltweit führenden Orchestern aufgeführt.
Auch Solist Jörg Widmann ist als musikalisches Mehrfachgenie zu bezeichnen. Als virtuoser Klarinettist tritt er regelmäßig mit herausragenden Partnern auf und konzertiert mit den großen Orchestern weltweit. Mehrere Klarinettenkonzerte sind ihm gewidmet und durch ihn uraufgeführt worden, u. a. die ›Musik für Klarinette und Orchester‹ von Wolfgang Rihm und ›Cantus‹ von Aribert Reimann. Für sein kompositorisches Schaffen wurde er mit zahlreichen Preisen bedacht. In der Saison 2004|2005 war Jörg Widmann Composer in Residence beim DSO, das 2005 sein Orchesterwerk ›Labyrinth‹ zur Uraufführung brachte.
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