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Apokalyptischer Schönklang: Messiaens ›Quartett auf das Ende der Zeit‹

Kammerkonzert des DSO am 30. März in der St. Elisabeth-Kirche

Das nächste Konzert der traditionellen Kammerkonzertreihe des DSO stellt das ›Quartett auf das Ende der Zeit‹ von Olivier Messiaen, eines der kammermusikalischen Hauptwerke des 20. Jahrhunderts, in den Mittelpunkt. Die St. Elisabeth-Kirche bietet den DSO-Musikern Bernhard Nusser, Nari Brandner, Mathias Donderer und dem Pianisten Wolfgang Kühnl einen atmosphärischen Rahmen für die berückende Komposition des französischen Avantgardisten.

Für das ›Quartett auf das Ende der Zeit‹ von Olivier Messiaen bietet die St. Elisabeth-Kirche den akustisch wie atmosphärisch idealen Rahmen. In dem an der Invalidenstraße gelegenen Sakralbau setzt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin am 30. März seine traditionelle Kammermusikreihe fort. Die DSO-Mitglieder Bernhard Nusser, Nari Brandner und Mathias Donderer widmen sich gemeinsam mit dem Pianisten Wolfgang Kühnl dem kammermusikalischen Hauptwerk des französischen Avantgardisten für die ungewöhnliche Besetzung Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier.

Das ›Quatuor pour la fin du temps‹ entstand im Winter 1940|41, als Messiaen im schlesischen Kriegsgefangenenlager Görlitz inhaftiert war. Angesichts der Erfahrung der Inhaftierung suchte der tief im katholischen Glauben verwurzelte Komponist auch musikalisch in der Religion Zuflucht. Inspiriert wurde das Werk von den ersten Versen im zehnten Kapitel der Offenbarung des Johannes, in der ein Engel das Ende der Zeit beim Ertönen der siebten Posaune verkündet. Doch Messiaen ging es weniger um die Vertonung apokalyptischen Schreckens als vielmehr um die musikalische Aufhebung des Zeitempfindens. Die gewohnte rhythmisch-metrische Ordnung bricht er durch verschiedene kompositorische Verfahren auf und bringt sie zum Schweben.

Die Uraufführung des Werkes, bei der der Komponist selbst den Klavierpart übernahm, fand nach wenigen Proben im Waschraum des Lagers im Januar 1941 vor den anderen Häftlingen statt. Ungeachtet der widrigen Umstände berichtete Messiaen später: »Niemals wurde mir mit so viel Aufmerksamkeit und Verständnis zugehört«. Die berückende Komposition, in der Schönheit und Apokalypse nahe beieinander liegen, zählt heute zu den kammermusikalischen Hauptwerken des 20. Jahrhunderts.

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