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›Nachtgestalten‹ (5.) - Kent Nagano kombiniert Bruckners Siebte mit Rihms Monodram ›Das Gehege‹

Sopranistin Rayanne Dupuis übernimmt den expressiven Sopranpart

Am 19. März kombiniert Kent Nagano Anton Bruckners Siebte Symphonie mit Wolfgang Rihms Monodram ›Das Gehege‹. Es ist der zweite Beitrag zu seiner Bruckner-Trilogie, die er am 23. April mit der Neunten in Gegenüberstellung mit Bernd Alois Zimmermanns ›Ekklesiastischer Aktion‹ abschließt, und gleichzeitig die fünfte Folge der DSO-Themenreihe ›Nachtgestalten‹. Sopranistin in Rihms Monodram ist die kanadische Sopranistin Rayanne Dupuis.

Anton Bruckners gewaltige Tonschöpfungen verlangen nach starken Kontrasten. So kombiniert Kent Nagano am 19. März als zweiten Beitrag seiner Bruckner-Trilogie die Siebte Symphonie mit Wolfgang Rihms ›Das Gehege‹. Das Konzert ist die fünfte Folge der DSO-Themenreihe ›Nachtgestalten‹. Rihms Monodram, das Nagano in Auftrag gab und 2006 zu seinem Amtsantritt an der Bayerischen Staatsoper zur Uraufführung brachte, erlebt an diesem Abend seine Berliner Erstaufführung. Mit Rayanne Dupuis übernimmt darin eine ausgewiesene Spezialistin für Neue Musik den expressiven Part des Solosoprans.

Beide Werke des ›Nachtgestalten‹-Programms setzen sich mit dem Tod als großem Menschheitsthema auseinander. Während Bruckner die religiöse Überwindung des Todes musikalisch nachvollzieht, ist der Tod in Rihms Nachtstück geradezu physisch präsent. Als Textgrundlage für seine musikdramatische Szene wählte er die Schlusssequenz aus Botho Strauß’ ›Schlusschor‹: In der Nacht, in der die Berliner Mauer fällt, begibt sich eine Adelige, im Ostteil Berlins aufgewachsene Frau in den West-Berliner Zoo zum Gehege des Steinadlers, um sich ihm körperlich hinzugeben. Da sich der Vogel »ignorant« zeigt, rupft, verwundet und schlachtet sie ihn. Rihm setzte Strauß’ Dichtung musikalisch hochexpressiv um und wirft ein weites Assoziationsnetz aus, das an Schönbergs ›Erwartung‹ und Bergs ›Lulu‹ ebenso denken lässt, wie an Richard Strauss’ ›Salome‹, den Opereinakter, den Nagano dem Monodram 2006 folgen ließ.

Nachdem Kent Nagano bereits Ende Februar ausgewählte Werke Jörg Widmanns mit Bruckners Fünfter Symphonie musikalisch zusammenbrachte, kontrastiert er zum Abschluss der Trilogie am 23. April Bruckners Neunte mit Bernd Alois Zimmermanns ›Ekklesiastischer Aktion‹. Für die Sprechrollen konnten die Schauspieler Ulrich Matthes und Thomas Thieme gewonnen werden, Bassbariton Matthias Goerne übernimmt die Gesangspartie.

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