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Kent Nagano beschließt am 23.4. seine Bruckner-Trilogie mit der 9. Symphonie

Zimmermanns ›Ekklesiastische Aktion‹ mit Matthias Goerne, Thomas Thieme und Ulrich Matthes

Kent Nagano und das DSO schließen ihre Bruckner-Trilogie am Karsamstag mit zwei »Abschiedswerken« ab: mit Bruckners unvollendet gebliebener 9. Symphonie und Bernd Alois Zimmermans ›Ekklesiastischer Aktion‹. Die direkte künstlerische Nachbarschaft der beiden Werke legt die unterschiedlichen Glaubenshaltungen der Komponisten offen. In Zimmermanns Werk stehen Orchester und Dirigent als herausragende Künstler Ulrich Matthes und Thomas Thieme in den Sprechrollen sowie Matthias Goerne in der Basspartie zur Seite.

Ein letztes Mal in dieser Saison ist DSO-Ehrendirigent Kent Nagano zu Gast beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, um eine Symphonie Anton Bruckners mit einem Werk der Neuen Musik in Beziehung zu setzen. Der erste Teil des Konzerts am Karsamstag ist Bernd Alois Zimmermanns ›Ekklesiastischer Aktion‹ gewidmet. Als herausragende Künstler stehen Orchester und Dirigent bei der Interpretation dieses »Abschiedswerks« Ulrich Matthes und Thomas Thieme in den Sprechrollen sowie Matthias Goerne in der Basspartie zur Seite. Anton Bruckners Neunte Symphonie bildet das kompositorische Gegengewicht an diesem Abend.

Mit seiner Neunten Symphonie sprach Bruckner seine musikalisch »letzten Worte«, so wie die ›Ekklesiastische Aktion‹ Zimmermanns letztes Bekenntnis blieb. Beide waren in ihrem Denken und mit ihren inneren Kontroversen tief im Katholizismus verwurzelt. Die unterschiedlichen Zeiten, in denen sie lebten, forderten ihren Glauben zu konträren Haltungen heraus. Die direkte künstlerische Nachbarschaft beider Werke legt die Spannungen und inneren Konflikte offen.

Zimmermann schrieb seine ›Ekklesiastische Aktion‹ 1970 kurz vor seinem selbst gewählten Tod. Mit ergreifender Expressivität wird anhand von alttestamentarischen Texten und Ausschnitten aus Dostojewskis Roman ›Die Brüder Karamasow‹ die christliche Utopie der Freiheit in Frage gestellt. Auch Bruckner komponierte seine Neunte Symphonie über die weite Zeitspanne von 1887 bis 1896 letztlich mit dem Tod vor Augen. Er konnte sie nur noch bis zum Ende des dritten Satzes fertig stellen. Bekenntnishaft widmete er sie »Dem lieben Gott« – ein Ausdruck unverrückbarer Glaubensüberzeugung, die für Zimmermann nicht mehr erreichbar war.

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