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Martha Argerich und Charles Dutoit im Rahmen der DSO-Themenreihe ›Versuchung‹

Werke von Weber, Rachmaninoff, Ravel und Schumann erzählen vom Tanz

Das Erfolgsduo Martha Argerich und Charles Dutoit geben zwei Konzerte mit dem DSO. Am 19. und 20. November erklingen Werke von Rachmaninoff, Ravel und Weber sowie Schumanns Klavierkonzert a-Moll.

Nach ihren umjubelten Konzerten mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin im Dezember 2007 kehren Martha Argerich und Charles Dutoit für zwei Konzertabende am 19. und 20. November zum DSO zurück. Gemeinsam gestalten sie in der Berliner Philharmonie das zweite Programm der Themenreihe ›Versuchung‹. Charles Dutoit dirigiert Kompositionen von Carl Maria von Weber, Serge Rachmaninoff und Maurice Ravel, die vom rauschhaft-verführerischen Wesen des Tanzes erzählen. Martha Argerich ist Solistin in Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll.
Tanz ist Versuchung – als Medium erotischer Verführung, als ekstatische Ausdrucksform, als Abdrehen aus der Wirklichkeit, als Wirbel um und über den Abgrund. Weber, Rachmaninoff und Ravel; sie alle näherten sich der musikalischen Sublimierung körperlicher Bewegung von unterschiedlichen Seiten. So wird der Zuhörer bei Webers ›Aufforderung zum Tanze‹ zum Voyeur einer entzückenden Szene: Sie führt von ersten schüchternen Avancen des Tänzers über den ausgelassenen Tanz selbst bis hin zum Verabschieden der Dame und Zurückgeleiten an ihren Platz. Rachmaninoff hingegen beschreibt in den ›Symphonischen Tänzen‹, seiner letzten großen Orchesterkomposition, einen Lebenszyklus. Wenn nach dem ›Dies irae‹ am Schluss des dritten Satzes im vierten die Apotheose in Form des Halleluja der orthodoxen Liturgie durchbricht, liegt die Vermutung nahe, dass hier die persönliche Vorausahnung des nahen Todes und gleichzeitig die Hinwendung zum Glauben eingeschrieben sind. Ravels choreographisches Gedicht ›La valse‹ wiederum ist eine Hommage an Johann Strauss und zudem als Persiflage auf das unbeschwerte Drehen im 3/4-Takt angelegt. Harmonik und Rhythmik zeichnen zu einer Entstehungszeit nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs das Zerrbild einer untergegangenen Epoche; das Werk gerät zum Kollaps des Wiener Walzers selbst, zum skurrilen Tanz auf dem Vulkan.
Die argentinische Pianistin Martha Argerich betrat vor nunmehr über 40 Jahren die internationale Bühne und ist für ihre eigenwilligen, kraftvollen Interpretationen der virtuosen Klavierliteratur v. a. des 19. und frühen 20. Jahrhunderts berühmt. Ihr temperamentvolles, hinreißendes Spiel hat seitdem nichts an Vitalität, bestechender Brillanz und Poesie eingebüßt. Das Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann zählt seit Dekaden zu ihrem Kernrepertoire, an die zehn Mal hat sie es bis heute eingespielt. Ihre pianistische Finesse und Fähigkeit, auch an einem so bekannten Werk immer wieder neue Facetten und feinste Nuancen hörbar werden zu lassen, sind einzigartig.

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