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›Versuchung‹ (4.) – Ingo Metzmacher dirigiert Schumanns ›Faust‹-Szenen

Christian Gerhaher, Mojca Erdmann, Camilla Nylund und weitere Solisten mit dem Rundfunkchor Berlin und dem Staats- und Domchor Berlin zu Gast beim DSO

Im vierten Programm der Reihe zum Saisonschwerpunkt ›Versuchung‹ dirigiert Ingo Metzmacher an den Abenden vom 26.|27. Februar Schumanns ›Szenen aus Goethes ›Faust‹‹. Bariton Christian Gerhaher singt die Titelpartie. Camilla Nylund, Georg Zeppenfeld, Mojca Erdmann, Werner Güra, Ingeborg Danz und Marina Bartoli gehören dem Solistenensemble an, der Rundfunkchor Berlin und der Staats- und Domchor Berlin übernehmen die Chorpartien.

In diesem Jahr feiert die Musikwelt Robert Schumanns 200. Geburtstag. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin widmet dem Jubilar einen weiteren Höhepunkt seiner Themenreihe ›Versuchung‹: Am 26. und 27. Februar leitet Chefdirigent Ingo Metzmacher die nur selten aufgeführten ›Szenen aus Goethes ›Faust‹‹ mit dem DSO, dem Rundfunkchor Berlin und dem Staats- und Domchor Berlin. Bariton Christian Gerhaher singt die Titelpartie. Camilla Nylund als Gretchen und Georg Zeppenfeld als Mephisto ergänzen das erstklassige Solistenensemble, dem neben Tenor Werner Güra als Ariel u. a. Mojca Erdmann als Sorge, Ingeborg Danz als Mangel und Ulrike Helzel als Schuld angehören.

Für Robert Schumann gehörte Literatur so eng zum Leben, dass er kurze Zeit erwog, Schriftsteller statt Musiker zu werden. Goethes Werke kannte er seit seiner Jugend. Den Vertonungen etlicher Goethe-Gedichte ließ er in den Jahren 1844-53 schließlich eine Komposition auf Grundlage des monumentalen ›Faust‹-Dramas folgen. Im Gegensatz zu Louis Spohr und anderen Tondichtern, die sich an eine ›Faust‹-Vertonung wagten, legt Schumann seinem Werk nicht die inhaltliche Dramaturgie der Vorlage zugrunde. Mit der Sicherheit des Literaturkenners wählte er stattdessen einzelne Teile des Dramas aus und stellte sie in drei Abteilungen zusammen, die neben der Gretchen-Episode ausführlich Fausts Tod und Verklärung behandeln – die weniger bekannten Szenen aus dem Zweiten Teil des Dramas.

Faust steht als Zweifler, der dem Teufel seine Seele verschreibt und sich den Versuchungen des Lebens – Liebe und Macht – hingibt, exemplarisch für den Menschen in seiner Fehlbarkeit. Er paktiert mit dem Bösen und erliegt der Versuchung wissentlich. Dass Fausts Seele nach seinem Ableben dennoch nicht in die Hölle fährt, sondern erlöst wird, ist die spirituelle Revolution der Goethe’schen Vorlage. Bei Schumann bilden der Tod und die Apotheose Fausts den formalen Schwerpunkt und damit einen zentralen Aspekt der Vertonung.

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