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›Versuchung‹ (5.) – Klaus Maria Brandauer in Max von Schillings’ ›Hexenlied‹

Ingo Metzmacher konfrontiert von Schillings mit Schreker und Schönberg

Am 18. und 19. Mai ist Klaus Maria Brandauer als Sprecher in Max von Schillings' ›Hexenlied‹ zu Gast beim DSO. Im Symphoniekonzert am 18. Mai konfrontiert Ingo Metzmacher von Schillings mit Franz Schrekers ›Vorspiel zu einem Drama‹ und Arnold Schönbergs ›Pelleas und Melisande‹, am 19. Mai erklingt in Gegenüberstellung des Melodrams nur Schrekers ›Vorspiel‹, dafür aber moderiert Ingo Metzmacher im Dialog mit dem Schauspieler das Konzert in gewohnt kurzweiliger Weise.

Gleich zweimal ist der Ausnahmeschauspieler Klaus Maria Brandauer in der kommenden Woche zu Gast beim DSO: Im Symphoniekonzert am 18. Mai und am 19. Mai im Casual Concert ist er als Sprecher in Max von Schillings packendem Melodram ›Das Hexenlied‹ zu erleben. Chefdirigent Ingo Metzmacher stellt es ins Zentrum seines fünften Konzertprogramms zum Themenschwerpunkt ›Versuchung‹. Max von Schillings, ein überzeugter Antisemit und NSDAP-Angehöriger der ersten Stunde, war 1933 als Präsident der Preußischen Akademie der Künste für die Entlassung zweier anderer Komponisten verantwortlich: Franz Schreker und Arnold Schönberg. Metzmacher konfrontiert den Täter mit seinen Opfern, indem er das ›Hexenlied‹ mit Schrekers ›Vorspiel zu einem Drama‹ und Schönbergs ›Pelleas und Melisande‹ »umstellt«.

Der wohl erfolgreichste deutschsprachige Schauspieler unserer Zeit gab dem Teufel einst sein Gesicht: Als Hendrik Höfgen in der Verfilmung von Klaus Manns Roman ›Mephisto‹ verkörperte Klaus Maria Brandauer einen Schauspieler und dessen Paraderolle – den Teufel in Goethes Faust – in Personalunion. Klaus Mann zeichnete in Höfgens Figur Gustaf Gründgens nach, der als Schauspieler in der NS-Zeit ebenso wie der Komponist von Schillings der Versuchung zur Macht erlag. Im ›Hexenlied‹ spricht Brandauer den Mönch Medardus, der auf dem Totenbett liegend, dem Wahnsinn nahe, von seiner unerfüllten Liebe zu einer jungen Frau berichtet, die er einst vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen hätte bewahren können. Das Lied, das sie kurz vor ihrer Hinrichtung sang, verfolgt ihn sein Leben lang.

Am 19. Mai erklingen Teile des ›Versuchungs‹-Programms im Casual Concert, das Ingo Metzmacher in gewohnt legerer Atmosphäre moderiert, diesmal im Gespräch mit Klaus Maria Brandauer. Anschließend laden Chefdirigent und Musiker des DSO zum letzten Mal in dieser Saison zur After Concert Lounge in den Club ›40seconds‹ ein. Als Live Act gestaltet hier die Sängerin Dorothea Breil zusammen mit dem Pianisten Bijan Azadian ein unterhaltsames Programm mit Songs von u. a. Weill, Hollaender und Gershwin.

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