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Das sakrale Vermächtnis von Verdi und Ives – Sir Andrew Davis am Pult des DSO

Erneut arbeiten das DSO und der Rundfunkchor Berlin zusammen

Sir Andrew Davis dirigiert am 1. Mai das DSO und den Rundfunkchor Berlin. Auf dem Programm stehen die ›Quattro pezzi sacri‹ von Giuseppe Verdi sowie die Symphonie Nr. 4 von Charles Ives.

Am 1. Mai dirigiert der Brite Sir Andrew Davis das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) in der Berliner Philharmonie. Neben dem DSO fällt an diesem Konzertabend dem Rundfunkchor Berlin die musikalisch tragende Rolle zu. Auf dem Programm stehen zwei selten zu hörende Werke, die im Rückgriff auf traditionelle geistliche Texte und Melodien entstanden und sich dennoch im weltlichen Konzertsaal verorten lassen: die ›Quattro pezzi sacri‹ von Giuseppe Verdi sowie die Symphonie Nr. 4 von Charles Ives. Letzere erlebte 1965 durch das Radio-(heute: Deutsches) Symphonie-Orchester Berlin ihre Europäische Erstaufführung und zweite Aufführung überhaupt.

Mit den ›Vier geistlichen Stücken‹ wird ein Spätwerk Verdis zur Aufführung gebracht, das dieser in den Sterbejahren seiner Frau, der Sängerin Giuseppina Strepponi, geschrieben haben soll. Die vier einzelnen Teile hatte Verdi ursprünglich nicht als Zyklus angelegt, doch er akzeptierte den Vorschlag seines Verlegers einer Zusammenstellung der bis heute üblichen Abfolge, in der sich reine a-cappella-Musik mit vom Orchester begleitetem Gesang dramaturgisch sinnfällig abwechselt. Der Zyklus endet mit dem großen Lobgesang ›Te Deum‹ im Verklingen der Stimmen in himmlischen Weiten. 1898, bereits nach dem Tod von Verdis Ehefrau, erlebten die ›Quattro pezzi sacri‹ unter fulminantem Beifall Ihre Uraufführung.

In der zweiten Hälfte des Konzerts erklingt die Symphonie Nr. 4 des amerikanischen Komponisten Charles Ives. So radikal wie nie zuvor komponierte Ives seine Vierte aus der Gleichzeitigkeit vorgefundenen musikalischen Materials, vor allem aus Choralgesängen, die er seit früher Jugend genau kannte. Der Hörer bewegt sich zwischen mehreren musizierenden Ensembles, wird aktiv in das Geschehen eingebunden. Der erste Satz der Symphonie basiert auf der Melodie des geistlichen Liedes ›Watchman tell us of the night‹. Es handelt von der Frage nach dem Weg in das Gelobte Land und steht darin den Gesängen Verdis nahe. Im Laufe der Symphonie werden Themen wie der Sinn des Lebens und die Hoffnung auf Kommendes unterschiedlich musikalisch interpretiert, bevor es im vierten und letzten Satz zum großen musikalischen Credo kommt, das von Orchester und Chor gleichermaßen getragen wird.

Der Brite Sir Andrew Davis ist seit 2000 Music Director und Principal Conductor der Lyric Opera of Chicago und Ehrendirigent des Toronto und BBC Symphony Orchestra. Das DSO (damals RSO) dirigierte er zuletzt 1992. Mit dem Rundfunkchor Berlin konzertiert das DSO regelmäßig. Seine Interpretationen des Brahms-Requiems und Strawinskys ›Psalmensymphonie‹ unter Sir Simon Rattle wurden mit dem Grammy Award ausgezeichnet.

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