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Zwischen Palais Lobkowicz und Petersburger Blutsonntag

Nelson Freire spielt Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 – Ingo Metzmacher dirigiert Schostakowitschs Elfte

Ingo Metzmacher dirigiert am 11. | 12. Mai das DSO in der Berliner Philharmonie. Auf dem Programm stehen Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 und Schostakowitschs Symphonie Nr. 11 G-Dur ›Das Jahr 1905‹. Solist der Aufführungen ist Nelson Freire.

In ihrer Musik spiegeln sie die geistigen und politischen Verhältnisse ihrer Zeit wider, und als Revolutionäre auf ihrem Gebiet stehen sie dem Aufbruchsgedanken der aktuellen DSO-Spielzeit nahe: Ludwig van Beethoven und Dmitri Schostakowitsch. Unter der Stabführung von Chefdirigent Ingo Metzmacher spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin an den Abenden vom 11. | 12. Mai in der Berliner Philharmonie Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 und Schostakowitschs gewaltige Symphonie Nr. 11 G-Dur ›Das Jahr 1905‹. Solist der Aufführungen ist Nelson Freire. Seit Jahrzehnten gehört dieser zu den weltweit gefragtesten Pianisten.

Im Gegensatz zu den drei vorangegangenen Klavierkonzerten aus der Feder Beethovens ist dem vierten ein ausgesprochen lyrischer Gestus zueigen. In den vielfältigen Formen des Dialogs und des gemeinsamen Musizierens entwirft Beethoven Klangbilder von einer lichten Heiterkeit und transparenten Farbigkeit, wie sie in seinem bisherigen Schaffen nicht zu hören waren. Das Konzert ist im Wesentlichen auf die gemeinschaftliche Ergänzung und Weiterentwicklung des musikalischen Materials ausgerichtet. Einzig im Mittelsatz argumentieren Solist und Streicher wie Gegenpole, die vollendete Synthese wird an den letzten Satz delegiert.

Über die Sensibilität im musikalischen Dialogisieren verfügt ausgewiesener Maßen der Pianist Nelson Freire. Der häufig als kongenialer und inspirierender Duo-Partner von Martha Argerich auftretende Brasilianer eroberte sich als Wunderkind rasch die Podien der Welt. Nach dem letzten gemeinsamen Konzert 1986 – damals spielte er unter Ádám Fischer das zweite Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns – gibt er nach über 20 Jahren dem DSO erneut die Ehre. Kürzlich wurde seine bei DECCA veröffentlichte Einspielung von Werken Claude Debussys von Publikum und Kritik hoch gelobt.

Ingo Metzmacher wählte als Gegenüber für das Schwergewicht der klassischen Konzertliteratur ein ebenso gewichtiges Werk der Orchestermusik des

20. Jahrhunderts: Schostakowitschs Symphonie Nr. 11 G-Dur ›Das Jahr 1905‹. Mit seinem Opus 103 setzte der Komponist den verheerenden Geschehnissen des Jahres 1905 ein Denkmal. Unter revolutionärem Trommelwirbel zogen am 9. Januar die Menschen in St. Petersburg auf die Straße, um friedlich für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Die brutale Niederschlagung dieser doch friedlich gesinnten Proteste durch die zaristischen Soldateska ging als Petersburger Blutsonntag in die Geschichte ein. Die historischen Geschehnisse wie die unfreien Verhältnisse in der Sowjetunion im Entstehungsjahr 1957 verarbeitet Dmitri Schostakowitsch in dieser berückenden Komposition.

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