Vadim Repin interpretiert Prokofjews Erstes Violinkonzert
Dirigent Stéphane Denève debütiert beim DSO Berlin
Mit einem französisch-russischen Programm debütiert am 11. Mai Stéphane Denève beim DSO Berlin. Der Franzose dirigiert Ravels Suite ›Ma Mère L’Oye‹, Tschaikowskys Vierte Symphonie und Prokofjews Violinkonzert Nr. 1 D-Dur. Solist ist Vadim Repin, einst jüngster Preisträger des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel.Mit einem französisch-russischen Programm debütiert am 11. Mai der Music Director des Scottish National Orchestra, Stéphane Denève, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Der Franzose, einst Assistent von George Solti, Georges Prêtre und Seiji Ozawa, dirigiert Ravels Suite ›Ma Mère L’Oye‹, Tschaikowskys Vierte Symphonie und Prokofjews Violinkonzert Nr. 1 D-Dur. Solist ist der 1971 in Sibirien geborene Ausnahmegeiger Vadim Repin, einst jüngster Preisträger des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel.
›Meine Mutter Gans‹ - mit diesem Titel überschrieb Ravel die Suite, die er 1908-10 für Klavier komponierte und die 1912 für einen großen Orchesterapparat zur Ballettmusik umgearbeitet im Théâtre des Arts, Paris, uraufgeführt wurde. Sie nimmt in ihren fünf Sätzen Bezug auf die gleichnamige, französische Märchensammlung von Charles Perrault. Von Dornröschen, dem Däumling oder auch von Laideronette, der Kaiserin der Pagoden, fabuliert die Suite.
Phantasievoll vielschichtig ist auch Prokofjews Violinkonzert. Darin beweist sich der junge Komponist als musikalischer Lyriker und als ein Meister der Virtuosität. Doch nicht allein das. Im zweiten und dritten Satz bricht das Konzert unerwartet in ausgesprochen wilde Passagen aus. Prokofjew stellt die klassischen Tempo-Verhältnisse auf den Kopf. Die tradierte Satzfolge schnell-langsam-schnell kehrt er um: zwei zunächst ruhige Sätze rahmen ein wirbelndes Scherzo. Das Violinkonzert verlangt hierin vom Solisten nicht nur ein Höchstmaß an Geläufigkeit, sondern gleichermaßen die Fähigkeit zu emotionalen Wechseln.
Tschaikowskys Vierte Symphonie ist ebenso hoch emotional. Eröffnet wird sie durch das bekannte ›Schicksalsmotiv‹, das machtvoll in den Hörnern und Fagotten tönt und die Begegnung Tschaikowskys mit Wagners Musik offenlegt. Einem Drama gleich entwickelt sich die Symphonie, schwebt zwischen Gefühlszuständen von Freude bis Schmerz. »Die Vierte Symphonie ist meinem Wesen entsprungen und mit echter Inspiration vom Beginn bis zum Ende geschrieben, mit Liebe und glühender Begeisterung, es ist darin kein Strich, der nicht meinen aufrichtigsten Gefühlen entstammt«, schrieb der Komponist nach Vollendung an seine große Förderin Nadeshda von Meck.