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Das ›Te Deum‹ von Walter Braunfels – Das »Schönste und Offenste«

Manfred Honeck dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin

Manfred Honeck dirigiert beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin das selten zu hörende, monumentale Chorwerk ›Te Deum‹ von Walter Braunfels. Als Solisten treten Michaela Kaune (Sopran) und Kurt Streit (Tenor) auf. Es singt der Rundfunkchor Berlin (Einstudierung Robin Gritton).

Vom »größten Erfolg, den je eine Uraufführung in Köln hatte«, schwärmte Anfang März 1922 ein Kritiker. Wilhelm Furtwängler sprach vom »Schönsten und Offensten«, was der vierzigjährige Walter Braunfels bis dahin geschrieben habe. Manfred Honeck lehnt die Präsentation des ›Te Deum‹ am Sonntag, den 8. Juni um 20 Uhr an diese erfolgreiche Uraufführung an, indem er die originäre Konstellation der Komponisten wieder aufgreift: Neben Braunfels erklingt Mozart. Das DSO spielt zusammen mit dem Rundfunkchor Berlin (Einstudierung Robin Gritton). Als Solisten treten Michaela Kaune (Sopran) und Kurt Streit (Tenor) auf.
Braunfels’ ›Te Deum‹ ist nicht nur im eigentlichen Sinne als deutsche Übersetzung der mittelalterlichen Dichtung ein ›Großer Lobgesang‹, sondern auch in kompositionstechnischer Hinsicht. Monumental und mit harmonisch reicher und farbiger Tonsprache komponierte es Braunfels als das Bekenntniswerk eines Katholiken aus jüdischem Hause. Nach seiner Kölner Uraufführung fand das ›Te Deum‹ rasch Verbreitung. Es erlebte in elf Jahren mehr als fünfzig Aufführungen, für ein chorisch so herausforderndes Werk eine außergewöhnlich hohe Zahl. 1933 wurde es von den Konzertprogrammen in Deutschland entfernt. Die Nationalsozialisten entließen Braunfels als Rektor der Kölner Musikhochschule und Verboten die Aufführung seiner Werke. Braunfels’ Erfolg riss jäh ab und auch die Wiederaufnahme im August 1948 durch Günter Wand konnte keine Renaissance seiner Werke einleiten. . Bis heute ist es um den einst sehr erfolgreichen Komponisten noch vergleichsweise ruhig. Vereinzelt jedoch entdecken Dirigenten, Bühnen und Konzerthäuser die musikalische Qualität seiner Werke wieder. So setzt sich auch Manfred Honeck für Braunfels und im Besonderen für sein ›Te Deum‹ ein.
In der ersten Hälfte des Konzerts in der Berliner Philharmonie erklingt Mozarts ›Prager‹ Symphonie. Mozart hat mit diesem Werk die Meisterschaft in seinem symphonischen Schaffen erreicht. In der ›Prager‹ mischt sich ein sehr ernster Grundton mit überschwänglicher Lebenslust, die besonders im triumphierenden Finale hervortritt. Die Nähe zur wenig später entstandenen Oper ›Don Giovanni‹ ist unverkennbar.

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Karten von 15 € bis 58 € sind erhältlich beim DSO-Besucherservice unter Tel 030. 20 29 87 11 oder unter tickets@dso-berlin.de und an der Abendkasse

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