Auftakt der DSO-Kammerkonzertsaison am 19. September in der Villa Elisabeth
Als Nordlicht Quartett widmen die Mitglieder des Orchesters ihr Programm Sibelius
Mit einem Fokus auf Jean Sibelius greift das erste Kammerkonzert des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin in der eben wiedereröffneten Villa Elisabeth auf das 150. Geburtsjahr des finnischen Komponisten voraus. Am Vorabend seines Todestags interpretiert das Nordlicht Quartett Werke aus dem weniger bekannten kammermusikalischen Schaffen des »Nationalhelden« in variierenden Besetzungen. Diesen stellen die vier Musikerinnen und Musiker des DSO Alfred Schnittkes Drittes Streichquartett gegenüber.1889, kurz nach seinem Abschluss am Musikinstitut in Helsinki, reiste der junge Jean Sibelius mithilfe eines Stipendiums zur musikalischen Weiterbildung zu einem einjährigen Aufenthalt in die preußische Großstadt Berlin. Allerdings ermüdeten ihn die Kontrapunktstudien bei seinem pedantischen Privatlehrer Albert Becker zusehends, und er genoss stattdessen die Zerstreuungen der Metropole. Am 19. September präsentiert das Nordlicht Quartett Sibelius' Kanon für Violine und Violoncello, sein Duo C-Dur für Violine und Viola sowie das Streichquartett ›Voces intimae‹ in der frisch renovierten Villa Elisabeth. Durch die Kombination mit Alfred Schnittkes Drittem Streichquartett binden sie seine Werke zudem an eine größere musikhistorische Tradition. Knapp einhundert Jahre nach Sibelius' Berlin-Etappe verarbeitete Schnittke in seinem polystilistischen Werk Zitate aus über vier Jahrhunderten abendländischer Musikgeschichtsschreibung.
Das Nordlicht Quartett wurde von vier Musikerinnen und Musikern des DSO gegründet und widmet sich vermehrt der Musik skandinavischer Komponisten. Die Affinität zur nordischen Musik ergibt sich nicht allein aus der finnischen Herkunft zweier Mitglieder, sondern wurde auch durch gemeinsame Aufenthalte in Skandinavien unter dem sommerlichen Nordlicht entfacht. Alle Mitglieder des Quartetts waren Stipendiaten der Herbert von Karajan-Stiftung der Berliner Philharmoniker. Zudem verbindet sie eine langjährige kammermusikalische Zusammenarbeit in unterschiedlichsten Formationen vom Trio bis zum Oktett.
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