Robin Ticciati und Christian Tetzlaff mit dem DSO live bei rbbKultur am 14.2.
Eine Improvisation, Widmanns Violinkonzert und Haydns letzte Symphonie
Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) setzt mit dem ersten Konzert im neuen Jahr 2021 seine Live-Übertragungen im Radio fort. Am Sonntag, den 14. Februar strahlt rbbKultur ab 20.04 Uhr ein Programm unter der Leitung von Chefdirigent Robin Ticciati aus – mit einer Improvisation und der letzten Symphonie von Joseph Haydn. Für Jörg Widmanns Erstes Violinkonzert gesellt sich als Solist der Ausnahmegeiger Christian Tetzlaff dazu, der dem DSO und Ticciati seit vielen Jahren in künstlerischer Freundschaft eng verbunden ist.
»Im ersten Ton unseres Konzertauftakts 2021 sollen die weitreichenden Entwicklungen in Kultur und Weltpolitik widerklingen, die sich seit dem Lockdown-bedingten erneuten Verstummen des DSO vor fast zwei Monaten ereignet haben. Aus diesem Grund eröffnen wir den Abend mit einer Improvisation, maximal individuell«, so Robin Ticciati. Auf sie lässt der DSO-Chefdirigent das Erste Violinkonzert des Komponisten, Dirigenten und Klarinettisten Jörg Widmann folgen. Der anspruchsvolle und ariose Geigenpart des einsätzigen Werks von 2007, das mit der Spielanweisung »schönheitstrunken, schwärmerisch« überschrieben ist, liegt in den Händen des Uraufführungssolisten Christian Tetzlaff. Zum Ausgang des Konzerts führt Robin Ticciati erstmals gemeinsam mit dem DSO eine Symphonie von Joseph Haydn auf. Dieser beschloss mit seinem 104. Gattungsbeitrag nicht nur die Reihe seiner zwölf bedeutenden Werke, zu denen ihn der Londoner Konzertunternehmer Johann Peter Salomon für Aufführungen in der britischen Hauptstadt verpflichtet hatte. Es ist auch Haydns letzte Symphonie überhaupt, in der er noch einmal sein Ideal, »popular« und zugleich »gelehrt« zu komponieren, verwirklichte. Mit der kontrapunktischen Brillanz und dem thematischen Erfindungsreichtum gilt das vergnüglich-genügsam anmutende Werk als ein Höhepunkt in Haydns instrumentalem Schaffen und als sein symphonisches Vermächtnis.
Christian Tetzlaff ist einer der gefragtesten Violinisten unserer Zeit. Er gastiert bei international führenden Klangkörpern wie dem Orchestre de Paris, den Wiener Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, den großen USamerikanischen und Londoner Orchestern. Bei seinen Auftritten arbeitet er mit namhaften Dirigenten wie Andris Nelsons, Sir Simon Rattle und Riccardo Chailly zusammen. Seiner Liebe zur Kammermusik geht er u. a. mit dem von ihm gegründeten und mehrfach ausgezeichneten Tetzlaff Quartett nach. Beim DSO war er schon ein dutzend Mal zu Gast und begleitete es mehrfach auf Tourneen – zuletzt im Oktober 2020 in die Hamburger Elbphilharmonie. 2019 erschien eine gemeinsame Einspielung unter der Leitung von Robin Ticciati mit Beethovens und Sibelius’ Violinkonzerten bei Ondine, die vom ›Gramophone‹-Magazin als CD des Monats ausgezeichnet und unter die 50 besten Beethoven-Einspielungen aller Zeiten gewählt wurde.
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