zurück

›IWAN DER SCHRECKLICHE‹ – Tugan Sokhiev dirigiert am 12.|13.01.2013 Prokofjews Oratorium
für Sprecher, Alt, Bass, Knabenchor, Chor und Orchester

Wladimir Kaminer tritt als Sprecher einer eigens angefertigten Erzählerpartie auf

Tugan Sokhiev, Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, bringt an den Abenden vom 12. und 13. Januar 2013 die monumentale oratorische Fassung von Prokofjews ›Iwan der Schreckliche‹ auf die Bühne der Philharmonie. Mezzosopranistin Olga Borodina und Bassbariton Ildar Abdrazakov stehen in dem abendfüllenden Werk für eine vokale Bestbesetzung – gemeinsam mit dem Rundfunkchor Berlin und dem Staats- und Domchor Berlin. Wladimir Kaminer, Berliner Schriftsteller mit russischem Hintergrund und einer der beliebtesten Autoren Deutschlands überhaupt, tritt in der Partie des Sprechers auf. Für die beiden Aufführungen fertigte er eine eigene deutsche Textfassung an, die den erzählerischen Rahmen bildet.


Sergej Eisenstein drehte über Iwan Grosny in den Jahren 1942 bis 1945 einen Film in zwei Teilen. Der erste zeigt den Aufstieg Iwans und Russlands, der zweite die Gewaltherrschaft mit Geheimpolizei. Der erste Teil wurde preisgekrönt, der zweite verboten. Eisenstein starb 1948, Prokofjew 1953 am selben Tag wie Stalin. Erst ab 1958 kam ›Iwan Grosny II‹ an die Öffentlichkeit. 1962 stellte Abram Stasewitsch aus Prokofjews Filmmusik, die von dunkler Großartigkeit und aufrüttelnder Charakteristik ist, ein abendfüllendes Oratorium von 75 Minuten Länge zusammen. Als Vorbild diente ihm die Kantate, für die Prokofjew selbst Teile aus seiner Filmmusik zu Eisensteins Historienepos ›Alexander Newski‹ ausgewählt hatte.

Man nennt ihn den Schrecklichen, besser hieße er: der Bedrohliche. Iwan IV. hatte eine schwere Kindheit. Die Eltern, Großfürsten von Moskau, starben früh. Politischer Mord war wohl im Spiel. Seine adeligen Erzieher schotteten ihn von der Außenwelt ab und behandelten ihn mit Grausamkeit. Sie machten ihn hart und lehrten ihn ungewollt eine Devise: entweder sie oder ich. Iwan gewann. Er liebte die Macht, ein wenig auch das Volk, denn Macht kommt nicht ohne die Menge aus, und Despoten haben auch leutselige Züge. Iwan machte Russland einig, groß und stark. Dafür wurde er geachtet und geehrt. Er sicherte sein Regime durch Schrecken und Terror. Dafür wurde er gefürchtet und gehasst. Er starb, wohl nicht mehr ganz bei Sinnen, so wie er herrschte: durch Mord.

DOWNLOAD




Ansprechpartner und Pressekarten:
Benjamin Dries
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel +49 (0) 30 20 29 87 535
Fax +49 (0) 30 20 29 87 549
E-Mail presse@dso-berlin.de