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Andrew Manze birgt mit dem DSO am 27. Oktober Schätze des 19. Jahrhunderts

Schumanns Violinkonzert in den Händen von Kolja Blacher

Andrew Manze, Spezialist für historisch-informierte Aufführungsgepflogenheiten, wird auch in dieser Saison wieder ein Symphoniekonzert des DSO dirigieren. Im Zentrum des Abends steht Schumanns Violinkonzert, das der herausragende Geiger Kolja Blacher interpretieren wird. Eingeleitet wird das Programm durch die Konzertouvertüre zu Shakespeares Drama ›Heinrich IV.‹ von Joseph Joachim, in der zweiten Konzerthälfte erklingt Schuberts ›Unvollendete‹.

Am 27. Oktober steht der britische Dirigent und Violinist Andrew Manze am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Seit 1999 arbeitet der ausgewiesene Kenner Alter-Musik-Praxis regelmäßig mit dem DSO und bereichert seitdem das Ausdrucksrepertoire des Orchesters um Erfahrungen des historischen Aufführungsstils. In der erneuten Zusammenarbeit entdeckt er versteckte Seiten des 19. Jahrhunderts. Schumanns Violinkonzert – in der Lesart von Violinist Kolja Blacher – steht im Mittelpunkt. Es bildet gleichsam das Scharnier zwischen der Konzertouvertüre zu ›Heinrich IV.‹ von Joseph Joachim und Schuberts Symphonie h-Moll, seiner ›Unvollendeten‹.

Joseph Joachim ist heute meist nur als Geigenvirtuose und Freund von Johannes Brahms bekannt. Dass er in brillanter Kennerschaft packend dramatische Inhalte in Musik zu setzen verstand, das beweist seine »Mit feurigem Schwung« überschriebene Ouvertüre zu ›Heinrich IV.‹ nach William Shakespeare.

Joachim, der nicht zuletzt als Beethoven-Interpret international große Erfolge feierte, gehörte wie Brahms dem engeren Freundeskreis um Robert Schumann an. Er war es auch, der Schumann in einem Brief zu seinem Violinkonzert ermunterte: »Möchte doch Beethoven's Beispiel Sie anregen, den armen Violinspielern, denen es, außer der Kammermusik, so sehr an Erhebendem für ihr Instrument fehlt, aus Ihrem tiefen Schacht ein Werk an's Licht zu ziehen, wunderbarer Hüter reichster Schätze!« Lange Zeit blieb die letzte der konzertanten Kompositionen Schumanns unveröffentlicht, erst 84 Jahre nach seiner Entstehung wurde das meisterhafte Violinkonzert in Berlin uraufgeführt.

Auch Schuberts ›Unvollendete‹ musste lange auf öffentliche Anerkennung warten. Heute zählt sie zu den berühmtesten und meistgespielten Werken überhaupt. Dabei ist die Popularität und Faszination der Symphonie mitnichten auf das Mysterium des Fragments allein zurückzuführen – zumal der zweisätzige Torso in sich geschlossen und keineswegs unvollendet wirkt –, sondern vielmehr auf ihren Reichtum an musikalischen Ideen, der sich an den sanglichen Themen ebenso festmachen lässt wie an der farbenreichen Instrumentierung.

Bei Andrew Manze, dem Chefdirigenten des Symphonieorchesters Helsingborg, liegen die musikalischen Schätze in besten Händen. Als musikalischer Partner steht ihm der Geiger Kolja Blacher zur Seite, der seait 2009 eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹ in Berlin innehat. Als Solist wird er weltweit für seine temperamentvollen Interpretationen geschätzt. Er konzertierte mit den großen Orchestern Europas und der USA unter führenden Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim oder Mariss Jansons. Mit dem DSO war er 2006 mit Arnold Schönbergs Violinkonzert im Rahmen des Jubiläumskonzerts anlässlich des 60-jährigen Orchesterbestehens zu erleben.

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