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Jonathan Nott debütiert am 16. Januar beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin

Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1 mit Christian Tetzlaff

Am 16. Januar debütiert Jonathan Nott, der langjährige Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, beim DSO. Auf dem Programm stehen William Waltons Erste Symphonie, die das Orchester zuletzt vor 16 Jahren gespielt hat, sowie eine Bearbeitung für Orchester der Neunten Klaviersonate von Alexander Skrjabin. An seiner Seite weiß Jonathan Nott in Dmitri Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1 den phänomenalen Geiger Christian Tetzlaff, den seit etlichen Jahren eine künstlerische Partnerschaft mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin verbindet.

Jonathan Nott steht am Sonntag, den 16. Januar erstmals am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Zu erleben ist der gebürtige Engländer mit einer der größten Symphonien seines Heimatlandes des 20. Jahrhunderts, William Waltons Erster Symphonie, und einer selten zu hörenden Bearbeitung der Neunten Klaviersonate Alexander Skrjabins – Georg Friedrich Haas übersetzte sie 2003 ins Klangspektrum des Orchesters. Schostakowitschs Violinkonzert Nr. 1, das als eine Symphonie mit obligater Geige bezeichnet werden kann, wird mit Christian Tetzlaff interpretiert. Geschrieben für David Oistrach, verlangt das Werk vom Solisten ein Höchstmaß an technischem Geschick und musikalischem Einfühlungsvermögen.
»In der Neunten Sonate bin ich tiefer als jemals zuvor in Berührung mit dem Satanischen gekommen«, meinte Alexander Skrjabin, wenngleich der Beiname ›Schwarze Messe‹, der seinem Opus 68 anhaftet, nicht auf ihn zurückzuführen ist. Die Komposition bewegt sich oft in dunklen Klangbezirken, enthält Abbrüche und Stürze wie kein zweites seiner Werke an der Schwelle zur Moderne. Schostakowitsch musste mit den finsteren Mächten direkte Bekanntschaft machen. Die Zeit der Entstehung seines Ersten Violinkonzerts war geprägt durch Verhöre vor dem Geheimdienst, entwürdigende Demütigung vor Kollegen, Zwang zum Widerruf. Sein Erstes Violinkonzert schrieb er in Erwartung und begleitend zu solchen »Maßnahmen«. Er antwortete mit einem Werk, das in Motiven und Klängen auf die verbotene Moderne, auf eigene Stücke und auf Formen aus der Geschichte Bezug nahm, Musik aus der jüdischen Diaspora einbezog und Formulierungen ausprägte, auf die er später wieder zurückkam. In dunkler Tonart ließ auch William Walton seine Erste Symphonie beginnen, doch noch im Eingangssatz enthält sie einen Durchbruch zum Licht, den das Finale weiter ausführt. Das Werk, das 1932–35 entstand, habe mit den Zeitkrisen nichts, alles aber mit einer persönlichen Affäre zu tun.
Während Christian Tetzlaff auf etliche erfolgreiche Konzertereignisse mit dem DSO zurückblicken kann – zuletzt war er 2009 Solist sowohl auf einer ausgedehnten Asien- als auch einer Festivaltournee –, ist Jonathan Nott im Januar das erste Mal zu Gast beim DSO. Ein Nachwuchsdirigent ist er schon lange nicht mehr: Weltweit wird er regelmäßig von den bedeutendsten Klangkörpern eingeladen. Nach Stationen in Wiesbaden, Luzern und beim von Pierre Boulez gegründeten Ensemble intercontemporain in Paris ist er seit mittlerweile zehn Jahren Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, wo er mit innovativen Programmen, die Tradition und Zeitgenössisches gekonnt in Spannung setzen, auf sich aufmerksam macht.

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