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Herbert Blomstedt dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin

Berwalds einzigartige Dritte und Bruckners kühne Neunte Symphonie

Herbert Blomstedt stellt in seinen Konzerten mit dem DSO Berlin am 25.|26. Mai Bruckners Neunte Symphonie der selten gespielten ›Sinfonie singulière‹ von Franz Berwald gegenüber.

Herbert Blomstedt, schwedisch-amerikanischer Maestro und weltweit gefragter Gastdirigent, stellt in seinen Konzerten mit dem DSO Berlin am 25.|26. Mai Bruckners harmonisch kühne Neunte Symphonie der selten gespielten ›Sinfonie singulière‹ von Franz Berwald gegenüber. Die innere Beziehung zwischen beiden Werken aufzuzeigen, ist Anliegen von Ensemble und Dirigent.
Zu Lebzeiten vom konservativen schwedischen Publikum geschnitten und lange Zeit in Vergessenheit geraten, war Franz Berwald doch einer der bedeutendsten Komponisten Schwedens des 19. Jahrhunderts. Aufgrund seiner gewagten harmonischen Ideen fand der Zeitgenosse Schuberts und Berlioz’ erst sehr spät Akzeptanz in seiner konservativen Heimat. Zwischenzeitlich kehrte er der erlittenen Enttäuschungen wegen seiner Heimat den Rücken, lebte ab 1829 bis 1841 für einige Jahre in Berlin, siedelte schließlich nach Wien über und kehrte erst in den 1840er Jahren vollständig nach Schweden zurück. In Stockholm schrieb er 1845 seine der Wiener Klassik nahe stehende ›Sinfonie singulière‹. Diese bricht durch einen bis dato unkonventionellen Eingriff mit dem tradierten Formkonzept: das Scherzo integriert der Komponist als Mittelteil in den Adagio-Rahmen des zweiten, des Mittel-Satzes, und schafft damit eine Symmetrie, die in der motivischen Verklammerung des ersten und dritten Satzes ihre Entsprechung findet.
Obgleich Bruckner lange Zeit um einen vierten Satz seiner letzten Symphonie rang, blieb dieser aus. Berwalds Dritte Symphonie und Bruckners Neunte stehen sich in etlichen Parametern nahe, nicht nur in dem äußeren Merkmal der Dreisätzigkeit, sondern ebenso in der Art, wie Klänge und Spannungen aufgetürmt und gegensätzliche Abschnitte aneinander geschnitten werden. Vor allem aber berühren sie sich durch die Kunst, Musik einerseits wie Architektur, andererseits wie ein flüchtiges Zeitereignis wirken zu lassen.

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