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Freitag, 16.11.2018 | 20.03 Uhr (live)

Deutschlandfunk-Kultur

Programm

George Benjamin
›Sudden Time‹ für großes Orchester

Ludwig van Beethoven
Violinkonzert D-Dur

Sergei Rachmaninoff
Symphonie Nr. 2 e-Moll

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • Christian Tetzlaff Violine

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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In diesem Konzert verfolgen Robin Ticciati und das DSO die Debussy-Linie dieser Spielzeit perspektivisch vor und zurück. Das Ideal einer fließenden Musik und einer beweglichen Zeitform liegt dem Orchesterwerk ›Sudden Time‹ des britischen Komponisten George Benjamin (*1960) zugrunde; es ist bei Debussy vorgeformt und findet in den himmlischen Längen von Beethovens Violinkonzert seinen historischen Spiegel – und eine romantische Entsprechung in der ausgedehnt-schwärmerischen Themenformung in Rachmaninoffs ›Zweiter‹.

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Dichtungen aber auch visuelle Eindrücke aus Kunst oder Naturerscheinungen sind häufig die initiierenden Momente für neue Kompositionen George Benjamins – und die brauchen nicht selten viele Jahre analytischer Reife. So gehen die Anfänge von ›Sudden Time‹ , dessen Titel sich auf ein Gedicht von Wallace Stevens bezieht, bis ins Jahr 1983 zurück, seine Uraufführung erfuhr es allerdings erst 1993. Benjamin vollzieht hier den Balanceakt zwischen Ordnung und scheinbarem Chaos, zwischen Ruhe und energetischem Drama. Trotz einer teils unfassbar dichten Schreibweise von geschichtetem Material gelingt ihm eine mitunter kammermusikalische Transparenz.

Beethovens Violinkonzert, 1806 durch den berühmten Franz Clement in

Wien zur Uraufführung gebracht, hatte einen langen Weg, bevor es – nach Joseph Joachims umjubeltem Londoner Debüt 1844 – die Anerkennung fand, die es heute genießt. Seine Herausforderung liegt dabei vielmehr in der Erfassung der ausgedehnten Gesamtdramaturgie und der Durchdringung von Solo- und Orchestersatz als in technischer Virtuosität. Christian Tetzlaff übernimmt den Part des Solisten. Für seinen entschlackten Interpretationsansatz des Beethovens, den er schon weit über 300 Mal gespielt hat, wird er auf der ganzen Welt gefeiert.

Der katastrophale Misserfolg seiner Ersten Symphonie führte Rachmaninoff beinah zur Aufgabe der Komponistenlaufbahn. Eine Hypnosetherapie half ihm bei der Überwindung seiner Depression, und das umjubelte Zweite Klavierkonzert brachte das künstlerische Selbstbewusstsein langsam zurück. Dennoch warfen die Erfahrungen der Ersten einen langen, dunklen Schatten. Von 1906 bis 1908 verlebte er indes eine unbeschwerte und vor allem fruchtbare Zeit in Dresden, die u. a. seine Zweite Symphonie hervorbrachte. Sie verrät wenig von den leidvollen Jahren ihres Urhebers: Äußerst zeit- und strukturbedacht wechselt die Symphonie zwischen lyrischem Schönklang und russischer Elegie.

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