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Sonntag, 05.01.2020 | 20.04 Uhr

rbbKultur

Programm

Elliott Carter
›Adagio tenebroso‹ aus der ›Symphonia: sum fluxae pretium spei‹

Anton Bruckner
Symphonie Nr. 8 c-Moll

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Anton Bruckners Symphonien sind eine feste Größe in den Programmen von Robin Ticciati und dem DSO. Auch in dieser Spielzeit führen sie diese Linie weiter und bringen nach der Vierten, Sechsten und Siebten nun die monumentale Achte zu Gehör. Sie konfrontieren sie mit dem zentralen Teil jener »Symphonie nach der Symphonie« (Paul Griffiths), die Elliott Carter, der Grand Old Man der amerikanischen Musik, Mitte der 1990er-Jahre schrieb.

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Carter, der mehr als ein Jahrhundert Musikgeschichte erlebte und gestaltete, gilt nicht nur als ein Protagonist der Moderne, sondern auch als Brückenschläger amerikanischer und europäischer Traditionen. Deren weitgespannte Kenntnis kultivierte er in einer originellen Musiksprache, die ebenso komplex wie unmittelbar und ausdrucksstark ist. Im Alterswerk erlebte Carter eine bemerkenswerte Produktivitätssteigerung, die bis zu seinem Tod im Jahr 2012 anhielt. Aus ihr entsprang eine Reihe von Orchesterwerken, in deren Zentrum das großangelegte Triptychon ›Symphonia: sum fluxae pretium spei‹ steht. Es ist ein Experiment über die Möglichkeiten der ehrwürdigen Gattung am Ende des 20. Jahrhunderts. Inspiriert vom Versepos ›Bulla‹ des englischen Dichters Richard Crashaw, schwebt der Komponist gleich einer Seifenblase über dem irdischen Treiben und beschreibt Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz. Das ›Adagio tenebroso‹ ist der zweite Satz der dreigliedrigen Symphonie, deren Teile ebenso separat aufgeführt werden könnten.

In vergleichbar ambitionierten Dimensionen dachte auch Bruckner, der mit der Achten seine an Ausmaß und Gehalt umfangreichste Komposition vorlegte. Der Aufstieg zu diesem Gipfelwerk romantischer Symphonik war schwer, die Erwartungen hoch. Immerhin sollte es die Siebte, mit der Bruckner im Alter von 60 Jahren endlich der Durchbruch als Komponist gelang, noch übertreffen. Nach dreijähriger Arbeit sandte er die Partitur an Hermann Levi mit den Worten »Möge sie Gnade finden!«. Sie fand sie nicht – weder bei Levi noch bei anderen Anhängern Bruckners. Obwohl ihn die Ablehnung in eine tiefe Krise stürzte, machte er sich sogleich an die »Restauration« der Symphonie. Weitere fünf Jahre sollten vergehen, bis die Endfassung im Dezember 1892 zur Uraufführung kam: »Es war«, kommentierte Hugo Wolf mit Emphase, »ein Triumph, wie ihn ein römischer Imperator nicht schöner wünschen konnte.«

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