Programm
Jean-Philippe Rameau
Auszüge aus den Opern ›Les Boréades‹, ›Dardanus‹ und ›Zaïs‹
Mitwirkende
Raphaël Pichon Dirigent
Christian Schruff Moderation
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
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Jean-Philippe Rameau
Auszüge aus den Opern ›Les Boréades‹, ›Dardanus‹ und ›Zaïs‹
Raphaël Pichon Dirigent
Christian Schruff Moderation
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent
Der 1984 geborene Raphaël Pichon studierte Violine und Klavier in Versailles, außerdem Alte Musik, Musiktheorie, Chor- und Orchesterleitung in Paris. Zudem trat er als Countertenor unter Dirigenten wie Jordi Savall, Gustav Leonhardt und Ton Koopman sowie Geoffroy Jourdain und Laurence Equilbeys auf.
2005 gründete Raphaël Pichon das Ensemble Pygmalion, das auf historische Aufführungspraxis spezialisiert ist und zu dem ein Orchester und ein Chor gehören. Mit dem Ensemble spielte er zahlreiche Werke, u. a. sämtliche Missae Breves von Bach ein, die vielfach mit Preisen wie dem ›Diapason dʼOr‹, ›Choc de Classica‹ oder dem ›Gramophone Award‹ ausgezeichnet wurden. 2018 erhielten Raphaël Pichon und das Pygmalion den OPUS Klassik für die Operneinspielung des Jahres.
Das Ensemble hat sich besonders mit den Vokalwerken Bachs sowie mit Opern von Jean-Philippe Rameau einen Namen gemacht und tritt regelmäßig bei renommierten Musikfestivals auf, etwa 2019 in Aix-en-Provence mit Mozarts ›Zauberflöte‹. Darüber hinaus gastierte Raphaël Pichon mit seinem Ensemble im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, an der Opéra National de Bordeaux, in der Philharmonie und Opéra Comique in Paris, Palau de la Música Catalana in Barcelona, an den Opern in Versailles und Rouen, bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall, dem Leipziger Bachfest, in der Hamburger Laeiszhalle und zuletzt in der Alten Oper Frankfurt sowie der Kölner und Essener Philharmonie.
Um sich stärker auch dem Repertoire der Klassik bis in die Moderne zu widmen, gründete Raphaël Pichon den Kammerchor OTrente und später ein Orchester, das auf historisch-authentischen Instrumenten Werke der Klassik und Romantik spielt.
Auch für Gastauftritte ist Raphaël Pichon zusehends gefragt und wurde ans Pult des Stavanger Symphony Orchestra, Orchestre symphonique et lyrique de Nancy, Orchestre de chambre de Lausanne, Scottish Chamber Orchestra sowie zu den Violons du Roy nach Québec, in die Philharmonie in Paris sowie ins Amsterdamer Muziekgebouw eingeladen. Im Februar 2018 stand Raphaël Pichon erstmals am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und dirigierte ein barockes Programm mit Opernwerken von Gluck und Rameau.
Moderation
Christian Schruff ist Musikredakteur beim kulturradio vom rbb. Nach dem Studium der Musikwissenschaft und Geschichte im westfälischen Münster arbeitete er als Moderator und Autor für den WDR, SWR und zuletzt den RBB. Beim kulturradio präsentiert er neben den täglichen Kultur- und Musiksendungen die Sendereihen ›Klassik für Einsteiger‹ und ›Die Absolventen‹ mit Studierenden der Berliner Musikhochschulen.
Musikvermittlung liegt ihm besonders am Herzen. Seit mehr als zwanzig Jahren entwickelt und präsentiert Christian Schruff Kinder- und Jugendkonzerte für zahlreiche Orchester in Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter das WDR Sinfonieorchester Köln, Concerto Köln, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie und die Wiener Symphoniker. Darüber hinaus präsentiert er Konzerte mit dem Philharmonischen Orchester Cottbus, dem Staatsorchester Darmstadt, dem Sinfonieorchester Wuppertal, der Nordwestdeutschen Philharmonie, der Neubrandenburger Philharmonie und der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. Dreimal hat Christian Schruff die Tourneen des Nationalen Kinderorchesters Venezuela unter Gustavo Dudamel als Moderator begleitet. Mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin gestaltet und moderiert er regelmäßig die rbbKultur-Kinderkonzerte.
Im Welcome Board Niedersachsen, einer Initiative zur Unterstützung geflüchteter und immigrierter Musikschaffender, gibt Christian Schruff als Coach seine Erfahrungen weiter.
Orchester
Seit 1946 strahlt das DSO über die Grenzen Deutschlands hinaus in die Welt. Namhafte Chefdirigenten prägten seine Geschichte: Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Ingo Metzmacher und Tugan Sokhiev standen an seiner Spitze. Die langjährige Verbundenheit mit hochkarätigen Gastdirigenten wie Herbert Blomstedt, Christoph Eschenbach, Ton Koopman, Sir Roger Norrington, Sakari Oramo, Leonard Slatkin oder David Zinman trägt ebenso wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit seinem heutigen Ehrendirigenten Kent Nagano und den ehemaligen Chefdirigenten zum Renommee des Orchesters bei.
Aufbruch
Ein neues Kapitel in der Geschichte des DSO wird am 26. September 2017 aufgeschlagen: Robin Ticciati dirigiert sein Antrittskonzert als Künstlerischer Leiter. In der Berliner Philharmonie präsentiert sich der neue Chefdirigent in seinen Konzerten der Saison 2017 | 2018 mit einem weiten musikalischen Horizont von der Renaissance bis zur Gegenwart, von der Kammermusik bis zum szenisch eingerichteten Oratorium → S. 30 f. Bereits vor seinem offiziellem Amtsantritt macht der 34-jährige Engländer mit der Leitung eines ›Symphonic Mob‹ seinen Anspruch deutlich, alle Menschen zur Teilhabe am musikalischen Geschehen der reichen Berliner Kulturlandschaft einzuladen. Vor diesem
Hintergrund begibt er sich mit dem Orchester kurz darauf auch ins ›Kraftwerk Berlin‹, um eine Synthese mit der Elektronikszene einzugehen und neue Klangräume zu erkunden.
Am Puls der Zeit
Als »orchestralen Think Tank« hat die Süddeutsche Zeitung einst das DSO unter den hauptstädtischen Klangkörpern hervorgehoben, womit auf die beziehungsreiche Dramaturgie der Konzertprogramme, den Einsatz für die Musik der Gegenwart sowie auf stetige Repertoireentdeckungen angespielt wurde – und auf den Mut zu ungewöhnlichen Musikvermittlungsformen, der das Orchester bis heute auszeichnet. So holt das DSO durch das Konzertformat der moderierten Casual Concerts mit anschließender Lounge seit mittlerweile elf Jahren die Kunst näher an den Puls des modernen Lebens. Seit 2014 richtet es jährlich einen ›Symphonic Mob‹ aus und brachte damit zuletzt mehr als 1000 Musikenthusiasten mit Musikerinnen und Musikern aus den eigenen Reihen
zu einem gemeinsamen Auftritt unter Kent Nagano zusammen. Innovative Impulse setzte das Orchester außerdem mit zwei internationalen Remix-Wettbewerben und dem Konzertprojekt ›Ostinato‹, das 2016 neue symphonische Formen an der Schnittstelle zwischen Orchestermusik und Live-Elektronik vorstellte.
Tourneen und Gastspiele
Im Rahmen zahlreicher Gastspiele ist das DSO dauerhaft im internationalen Musikleben präsent. Konzertreisen führten es nach Russland, Asien, Nord- und Südamerika sowie in den Libanon. In Kooperation mit der Deutschen Welle und dem Auswärtigen Amt gastierte das Orchester in den letzten Jahren in Brasilien und Argentinien, in Japan, China, Malaysia, Abu-Dhabi und in Osteuropa. Neben Auftritten bei nationalen und internationalen Festspielen wie dem Rheingau Musik Festival, dem Edinburgh International Festival, den Salzburger Festspielen, den BBC Proms und dem Beethovenfest Bonn ist das DSO regelmäßig in den großen Konzertsälen Europas zu erleben. In der aktuellen Saison stehen Gastspiele mit Robin Ticciati und Kent Nagano u. a. in der Alten Oper Frankfurt, der Hamburger Elbphilharmonie und in der Münchner Philharmonie auf dem Programm.
Mediale Präsenz
Die Symphoniekonzerte des DSO in der Berliner Philharmonie werden von Deutschlandfunk Kultur, von Deutschlandfunk und vom Kulturradio des rbb aufgezeichnet und in Deutschland sowie über die European Broadcasting Union auch europaweit und darüber hinaus gesendet. Für Liveübertragungen und spätere TV-Ausstrahlungen intensiviert sich seit 2013 eine Zusammenarbeit mit ARTE Concert und dem rbb-Fernsehen. Etliche Opernmitschnitte aus dem Festspielhaus Baden-Baden und von den Salzburger Festspielen sind als DVD bei Arthaus Musik erhältlich. Auch mit zahlreichen ausgezeichneten CD-Einspielungen ist das DSO weltweit präsent. 2011 erhielt es für die Erstaufnahme von Kaija Saariahos Oper ›L’amour de loin‹ unter Naganos Leitung den Grammy Award. In den vergangenen Jahren erschienen u. a. bei Sony Classical drei von der Fachpresse hochgelobte Einspielungen des Prokofjew-Zyklus mit Tugan Sokhiev. Mit Werken von Debussy und Fauré legen das DSO und Robin Ticciati
im September 2017 bei Linn Records ihre erste gemeinsame CD vor.
Geschichte
Der Blick zurück in die Geschichte des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin fördert gleich drei Namen ein und desselben Klangkörpers zutage. Gegründet wurde es als RIAS-Symphonie-Orchester vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS). Musik des 20. Jahrhunderts bildete in der Programmgestaltung von Anfang an eine feste Größe neben den Interpretationen des klassischen Repertoires, die sich durch Transparenz, strukturelle Prägnanz und Plastizität auszeichneten. Als sich 1956 der Sender Freies Berlin (heute Rundfunk Berlin-Brandenburg, rbb) an der Trägerschaft des Orchesters beteiligte, nannte es sich fortan Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO). Seit 1993 führt es seinen heutigen Namen und gehört seit dem darauffolgenden Jahr zur Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin), die von Deutschlandradio (40 %), der Bundesrepublik Deutschland (35 %), dem Land Berlin (20 %) und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (5 %) getragen wird.
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