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Programm

Bedřich Smetana
›Má vlast‹ (Mein Vaterland) – Sechs Symphonische Dichtungen

Mitwirkende

Ingo Metzmacher Dirigent

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Bedřich Smetana engagierte sich leidenschaftlich für die tschechische Unabhängigkeit und war zugleich ein Anhänger der Neudeutschen Schule um Franz Liszt und Richard Wagner. Darin scheint ein Widerspruch zu liegen, versuchten sich doch die aufstrebenden Nationalbewegungen im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gerade von der deutschsprachigen Kultur zu emanzipieren. Tatsächlich passte aber ihr Versuch, den Anspruch auf staatliche Souveränität aus historischen Wurzeln abzuleiten, gut zu der von Wagner praktizierten Verbindung von Geschichts- und Zukunftsorientierung. Komponisten ermöglichte die Idee der Programmmusik zudem, auch in rein instrumentalen Werken die nationale Sache zu thematisieren.

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Smetana wird in seiner Heimat bis heute als Nationalheld gefeiert. Im Ausland allerdings wurden nur wenige seiner Werke bekannt; von acht vollendeten Opern konnte sich allein ›Die verkaufte Braut‹ international durchsetzen. Smetana schrieb nur wenig Kammermusik und, in den frühen Jahren seiner Karriere, eine einzige Symphonie; Gattungen, die sich im Konzertbetrieb auch jenseits der Sprachgrenzen leichter integrieren lassen, wie das Beispiel des jüngeren Kollegen und Konkurrenten Antonín Dvořák zeigt.

Smetanas berühmteste Symphonische Dichtung trägt bezeichnenderweise den Titel ›Mein Vaterland‹. Die Melodie des zweiten Satzes ›Die Moldau‹ gehört zu den wenigen klassischen Themen, die wirklich jeder kennt. Die anderen Sätze werden dagegen viel seltener aufgeführt. Umso reizvoller, dass Ingo Metzmacher mit dem DSO, dessen Chefdirigent er von 2007 bis 2010 war, nun das gesamte Werk vorstellt.

›Mein Vaterland‹ beginnt mit geheimnisvollen Harfenklängen, die nach der Einleitung den Blick auf die Burg Vyšehrad freigeben. Am Ufer der Moldau, deren Strömung das unablässige Fließen der Streicher- und Holzbläserfiguren unwiderstehlich einfängt, wird, so der Komponist selbst, eine Bauernhochzeit gefeiert, im Mondschein tanzen Nymphen ihren Reigen. Der dritte Satz schildert die blutige Rache, die die Sagengestalt Šárka an einem untreuen Geliebten nimmt. Von romantischem Hörnerklang, volkstümlicher Melodik und Tanzweisen ist der vierte Satz geprägt; in der deutschen Übersetzung trägt er den etwas biederen Titel ›Aus Böhmens Hain und Flur‹. Im Finale, nach einem Berg ›Blaník‹ benannt, schließt sich durch ein Zitat aus dem ersten Satz der Kreis.

Smetana beabsichtigte zunächst nicht, die sechs Symphonischen Dichtungen, aus denen ›Mein Vaterland‹ besteht, zu einem Werk zu vereinigen. In der Gesamtschau ergibt aber der Wechsel von Naturschilderungen und der musikalischen Evokation dramatischer Volkserzählungen einen schlüssigen Ablauf, in dem sich der gesamte Reichtum von Smetanas Kompositionskunst entfaltet.

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