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Programm

Ludwig van Beethoven
Violinkonzert D-Dur

Richard Strauss
Suite aus der Oper ›Elektra‹, zusammengestellt von Manfred Honeck und Tomáš Ille

Mitwirkende

Manfred Honeck Dirigent

  • Josef Špaček Violine

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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In seiner frühen Schrift ›Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik‹ entwickelte Friedrich Nietzsche, indem er sich auf zwei griechische Götter bezog, das Gegensatzpaar des »Dionysischen« und des »Apollinischen«, die sich aus seiner Sicht als polare Kräfte auch in der Kunst einen ewigen Kampf liefern. Dionysos steht für unbezwingbare archaische Kräfte, den Rausch und eine Trieblogik, die aus sich selbst heraus den tragischen Konflikt herbeiführt. Apollon wiederum repräsentiert einen durch die Form gebändigten Ausdruck, Schönheit, Anmut und das Bewusstsein des Scheins. Der Gegensatz lässt sich kaum besser veranschaulichen als durch die beiden Werke, die unter der Leitung von Manfred Honeck in diesem DSO-Konzert erklingen.

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Beethovens Violinkonzert, das alle in der Musikgeschichte folgenden Kompositionen der Gattung beeinflussen sollte, bezwingt durch die vollendete formale Beherrschung, die doch in keinem Moment die Freiheit des Ausdrucks begrenzt, die Ausgewogenheit zwischen solistischen und symphonischen Elementen und eine fein gewichtende Dramaturgie, in der auf den umfangreichen ersten Satz die lyrische Innigkeit des Larghettos und das tänzerisch beseelte Final-Rondo folgen. Richard Strauss’ Tragödie ›Elektra‹ hingegen, aus der Honeck selbst eine Suite kompilierte, darf zu den eindrucksvollsten Beschwörungen des Dionysischen in der Geschichte der Oper gezählt werden. Sie erzählt auf der Grundlage von Hugo von Hofmannsthals gleichnamigem Theaterstück von der furchtbaren Familienfehde der Atriden: Elektra verfolgt ihre Mutter Klytämnestra mit ewigem Hass, weil sie an der Ermordung des Vaters Agamemnon beteiligt war, und tanzt sich am Ende der Tragödie in eine orgiastische Euphorie, nachdem ihr Bruder Orest die Mutter und ihren Liebhaber in einer weiteren blutigen Tat getötet hat. Inmitten von grellen Dissonanzen und wilden Rhythmen lässt der Komponist nur vereinzelt – etwa in der bewegenden Wiedererkennungsszene zwischen Elektra und ihrem Bruder – Momente der (Klang-)Schönheit zu. Beide Komponisten sollten sich übrigens in späteren Schaffensphasen auch dem Gegenpol von Nietzsches Gegensatzpaar annähern: Während sich in Beethovens radikalem Spätwerk auch die formsprengenden Kräfte des Dionysischen Geltung verschaffen, wandte sich Strauss bereits in seiner nächsten Oper, dem ›Rosenkavalier‹, einer mehr apollinischen Klangsprache zu.

Der tschechische Geiger Josef Špaček, der bereits mit so renommierten Klangkörpern wie dem Orchestre de Paris, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und den Bamberger Symphonikern konzertierte, übernimmt an diesem Abend die Solistenrolle. Die ›Elektra‹-Suite stellt Manfred Honeck noch mal als Moderator im morgigen Casual Concert vor: Er erklärt das Werk auf anschauliche Weise anhand von Orchesterbeispielen, um es anschließend im Zusammenhang als Ganzes aufzuführen.

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