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Sonntag, 19.01.2020 | 20.04 Uhr

rbbKultur

Programm

Max Reger
Fuge über ein Thema von Beethoven

Sergei Rachmaninoff
Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 5 d-Moll

Mitwirkende

Vladimir Ashkenazy Dirigent

  • Behzod Abduraimov Klavier

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Vladimir Ashkenazy stimmt bei der Rückkehr ans Pult seines ehemaligen Orchesters in den Chor der Beethoven-Feierlichkeiten ein. Er betrachtet den Jubilar mit Blick auf dessen Nachwirken bei Max Reger. Dieser wählte mit der letzten der elf Bagatellen aus Beethovens Opus 119 eine eher unscheinbare »Belanglosigkeit« als thematische Vorlage für jene Fuge, die am Ende seines monumentalen Variationszyklus’ Opus 86 steht. 1915, kein Jahr vor Regers Tod, arbeitete er das ursprünglich für zwei Klaviere geschriebene Werk für Orchester um.

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Auch Sergei Rachmaninoff hat mit mehreren großen Variationszyklen auf das Schaffen anderer Komponisten reagiert. Im Fall seiner ›Rhapsodie über ein Thema von Paganini‹ war es dessen 24. Caprice in a-Moll, die zuvor schon Liszt und Brahms zu virtuosen Klavierbearbeitungen inspiriert hatte. Doch Rachmaninoff ging einen anderen Weg und reicherte sein Werk mit der Kraft und Farbigkeit des Orchesters an. Originell sind außerdem die formale Gestalt und die Einführung der mittelalterlichen ›Dies-Irae‹-Sequenz als Verweis auf den Teufelsgeiger Paganini. In Rachmaninoffs letzter Komposition mit solistischen Klaviereinsatz verlangt er dem Pianisten noch einmal alles ab – eine reizvolle Herausforderung für den jungen Usbeken Behzod Abduraimov, der mit diesem Konzert sein Debüt beim DSO begeht.

Im zweiten Konzertteil wartet Vladimir Ashkenazy mit einem Meisterwerk russischer Symphonik auf, das 80 Jahre nach seiner Uraufführung immer noch Rätsel aufgibt. Dmitri Schostakowitsch hatte infolge des berüchtigten Prawda-Artikels ›Chaos statt Musik‹ und der Diffamierung als Formalist seine Vierte Symphonie in der Schublade verschwinden lassen. Um einem Schaffensverbot zu entgehen, beschloss er schnell, eine Fünfte zu schreiben, die der sowjetischen Forderungen nach Sozialistischem Realismus entsprach. Er reduzierte seine Tonsprache und griff auf einen spätromantischen Gestus zurück. Das Werk wurde mit überwältigendem Applaus aufgenommen und der eigentlich erzwungene Stilwandel als Rückkehr des Komponisten zur Linientreue gefeiert – aber ist der triumphale Schlussmarsch nun Ausdruck sowjetischer Verherrlichung, oder handelt es sich nicht insgeheim doch um einen »Todesmarsch«?

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