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Zwei Wochenenden, vier Konzerte, zwei Vorträge

Foto: Jörg Brüggemann / Ostkreuz

Zum dritten Mal wählt Chefdirigent Robin Ticciati das Format eines viertägigen Festivals, um sich im Laufe von zwei Wochenenden einem Thema von mehreren Seiten zu nähern. Die Idee dazu entstand aus Überlegungen zum Gesellschaftsbezug des eigenen Tuns, aus der Auseinander­setzung mit dem  psychischen Stress, dem Menschen von heute durch die ständige Kommuni­kation und die Eigendynamik der modernen Systeme ausgesetzt sind.

Was kann klassische Musik in diesen Zusammenhängen bewirken? Bietet sie ein Refugium,  Entspannung und Regeneration, vielleicht sogar Kreativkraft? Musik formuliert in der Regel keine bündigen Antworten, sondern fächert Fragen eher nach ihren verschiedenen Aspekten auf. Sie setzt  ihr eigenes Zeitmaß, ist ein Gegenüber zur Alltagswelt, Sehnsuchtsort und Anknüp­fungs­punkt für  religiöse, mythische, ideologische oder fantastische Ideen. Wie haben Komponist:innen sich mit dem  Unbekannten auseinandergesetzt, wie Krisen bewältigt? Welche Rolle spielen dabei Traditionen, greifbare und lebendige, aber auch solche, die in weiter Ferne liegen?

Der Titel des Festivals ist dabei ganz bewusst in englischer Sprache belassen; zum einen, weil das Wort »healing« einen ungleich größeren Bedeutungsradius besitzt als das deutsche Wort »Heilung«, zum anderen, weil Letzteres durch völkische Deutung von den Nationalsozialisten umstandslos in ihre Rassenideologie eingeschmolzen wurde. »Healing« umschließt in Andeutungen auch das, was man im Deutschen als »Versöhnung« oder »Erlösung« bezeichnet würde.

»Die Musik am Ende von ›Tristan und Isolde‹ ist eine Musik der Entrückung.«

Robin Ticciati

Das Festivalprogramm

Das erste Konzert am 17. März wirft solche Fragen auf. Es streift alte Mythen und Erzählungen,  zeichnet mit Harrison Birtwistle den antiken Gott Pan als Nachtmahr der Tiere, übt mit John Dowland das bittersüße Erleben der Melancholie, lässt mit Ernest Bloch König Salomo zu seinem Volk sprechen und folgt schließlich dem magischen Instrument des zentralasiatischen Obertongesangs bis zu Igor Strawinskys ›Le sacre du printemps‹.

Kontemplativ, meditativ ist das zweite Programm am 18. März gehalten, ein Nachtkonzert zu späterer Stunde. Arvo Pärt und Pēteris Vasks gehörten zu jener leisen Revolution, die das musikalische  Bewusstsein auch im Westen veränderte. Die Einheit von Kunst und Glauben ist bei John Tavener, dem Zeitgenossen, nicht weniger eng als vor Jahrhunderten bei Johann Sebastian Bach und Hildegard von Bingen.

Das dritte Programm am 25. März berührt die Grenze zwischen Leben und Jenseits. Das religiöse Erlebnis, das aus dieser Welt hinausführt, vermittelte sich für Olivier Messiaen als Ereignis von Licht  und Klang. Für Alexander Skrjabin, der zeitweise der Theosophie nahestand, kulminierte es in der  Ekstase. Dass Alban Berg sein Violinkonzert mit Variationen über einen Bachchoral abschloss, stellt  auch den Versuch dar, musikalisch den Übergang in eine andere Welt zu finden. 

Das letzte Programm am 26. März stellt zwei Verklärungserzählungen einander gegenüber. Jonathan Harvey versucht in ›… towards a Pure Land‹ ein Ebenbild jenes Zustands zu schaffen, den die einen  als Nirwana, andere als Paradies oder Elysium bezeichnen. Und die Musik am Ende von Richard Wagners ›Tristan und Isolde‹ ist eine Musik der Entrückung, gleichsam der Transformation der Liebe in eine andere, ihr nicht mehr feindliche Welt. Sie spricht nicht von einem Ende.

»Was kann klassische Musik bewirken? Bietet sie ein Refugium, Entspannung und Regeneration, viel­leicht sogar Kreativkraft?«

Robin Ticciati

Prominente Gäste

Prominent besetzt ist das Festival nicht nur bei Wagner, mit der Sopranistin Dorothea Röschmann und dem Tenor Michael Weinius als Isolde und Tristan, mit der Mezzosopranistin Claudia Mahnke und den Bassbaritonen John Relyea und Shenyang. Auch sind der Cellist Nicolas Altstaedt, die  Geigerin Veronika Eberle, der Violinist Hugo Ticciati sowie der Obertonsänger Gareth Lubbe im Rahmen der beiden Wochenenden solistisch zu erleben.

 

Rahmenprogramm mit Vorträgen

Wie kann Musik psychische Erkrankungen lindern, Komponist:innen wie Alban Berg von Depressionen befreien und Trauerarbeit unterstützen? Wo ist Musik machen im Gegenteil Angst erzeugend? Was können Musiker:innen zur Stressprophylaxe tun, und warum sind chronische Schmerzen – wie sie Skrjabin hatte – bei Spitzen­musiker:innen so häufig. Und schließlich: Was ist neuro­physio­logisch das Besondere am Musizieren? Was geschieht eigentlich im Gehirn beim Abruf virtuoser Passagen und worin unterscheiden sich Gehirne von Berufsmusiker:innen von denen der Zuhörerschaft? – Diese und weitere Fragen stehen im Fokus zweier Symposien, die im Rahmen des Festivals ›Music and Healing‹ des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin stattfinden. Die Vorträge und abschließenden Podiums­diskussionen widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven den Wirkungen von Musik und Musizieren auf Körper und Geist.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.

Ausführliche Informationen zum Vortragsprogramm Anmeldung zum 18.3. geschlossen Anmeldung zum 25.3. geschlossen

 

Das Festival im Paket

Die vier Symphoniekonzerte des Festivals sind als Festival-Paket zum vergünstigten Preis erhältlich. 

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Festival-Paket: Preise für Abonnent:innen des großen Wahl-Abos

Abonnent:innen des Großen Wahl-Abos und der Serien A, B, C und D erhalten ihre übliche Ermäßigung auch für die zusätzlichen Konzerte im Festival-Paket

Preise für Abonnent:innen

 

Die Konzerte des Festivals ›Music and Healing‹